Aline Abboud: Was Ihr über die neue Tagesthemen-Moderatorin wissen solltet

So antwortet Abboud manchmal mit leichtem Augenzwinkern auf Fragen nach ihrer Herkunft, wie sie in der funk-Porträtreihe "Germania" erzählt - einem YouTube-Format, das  unterschiedlichste Persönlichkeiten zu ihrer Geschichte und Identität in Deutschland zu Wort kommen lässt. Abboud berichtet darin von ihrer Sozialisation in Ostberlin, der Heimat ihrer Mutter, und von den Sommerferien im Libanon, der Heimat ihres Vaters. Und davon, wie im Sommer 2006 dort der Krieg begann, Bomben in unmittelbarere Nähe einschlugen und sie bei der Abreise ihre libanesische Familie zurücklassen musste (der zum Glück nichts passierte). 

Weniger faszinierend, aber eine Information, die viele Menschen bei Prominenten interessiert. Hier kommt die Antwort: Abboud wurde am 23. Januar 1988 in Ostberlin geboren und ist damit aktuell 33 Jahre alt. Hier sehen wir sie übrigens im smarten Suit beim Hessischen Film- und Kinopreis 2019 an der alten Oper in Frankfurt am 18. Oktober 2019.

Mit diesem Ankündigungsclip wurde im April 2019 Abboud als Co-Host des funk-Formats "Die da oben" vorgestellt, in dem aktuelle Debatten aus dem Bundestag kurz und leicht verständlich zusammengefasst und Akteure vorgestellt werden.

Kostprobe aus "Die Da Oben" und von Aline Abbouds Moderationsstil in der ans junge Publikum gerichteten Sendung? Gerne. Wie wäre es mit diesem Porträt von Annalena Baerbock - ebenfalls aus dem Jahr 2019, in dem die Grünen-Politikerin noch keine Kanzlerkandidatin, aber schon Parteivorsitzende war.

Beim Magazin "Zenith", einem Fachmagazin über die islamisch-arabische Welt, ist Abboud neben Robert Chatterjee Macherin und Gastgeberin des zugehörigen Podcasts, der sich mit diversen Perspektiven auf den Nahen Osten beschäftigt. In der Folge, die sie hier auf ihrere Instagram-Seite ankündigte, sprach sie mit Podcasterin und Unternehmerin Tjien Onaran, alle Folgen kann man hier anhören.

Abboud hat Arabistik an der Universität Leipzig studiert und 2013 mit einem Master abgeschlossen. Es folgten ein Volontariat im Deutschen Bundestag (BereichTV-Parlamentsfernsehen/Onlinedienste) und Praktika bei Medien wie der Deutschen Welle. 2016 war sie als Producerin für Reuters in Israel/Palästina unterwegs, bevor sie als Redaktionsassistentin und Social-Media-Redakteurin für den "ZDFdonnerstalk" mit Dunja Hayali in Berlin beim ZDF anfing. Noch im selben Jahr avancierte Abboud zur Redakteurin bei "heute" und Moderation der Nachrichtensendung "heuteXpress" in Mainz. Ebenfalls fürs ZDF war sie als Reporterin für die Rubrik "Außendienst" im "Auslandsjournal" tätig.

Die Dokumentation "Und jetzt wir" drehte Abboud für Arte, im November 2020 wurde sie erstmals gesendet. Es geht darin um die junge Generation, die sich gegen einen zerstörerischen Lebensstil auflehnt. Die Journalistin zeichnet ein Stimmungsbild von Protestkultur und neuen Visionen in Deutschland, Polen und Frankreich. Auf YouTube kann man den ganzen Film sehen, er steht außerdem bis Ende November 2021 in der Arte-Mediathek bereit.

Neben offiziellen Bildern und Informationen zu neuen Projekten gibts auf Abbouds Instasgram-Seite manchmal auch nette Schnappschüsse, wie diesen aus dem sehr heißen Studio beim Dreh für die  funk-Sendung "Die Da Oben".

Am 21. Juni 2021 wurde bekannt gegeben, dass Aline Abboud  bei der ARD-Sendung "Tagesthemen" als Moderatorin anfangen wird - neben neben Ingo Zamperoni und Caren Miosga. Das Ein Termin für ihren Start beim Nachrichtenformat wurde noch nicht bekannt gegeben. Sie folgt auf Pinar Attalay, die das Erste in Richtung Privatfernsehen (RTL) verlässt. Kommentar von Marcus Bornheim, erster Chefredakteur bei ARD-aktuell, zum Neuzugang: Mit Aline Abboud konnten wir eine hervorragende Moderatorin gewinnen, die sowohl klassische Nachrichtensendungen als auch Social-Media-Nachrichtenformate für eine junge Zielgruppe moderieren kann. Als Expertin für den Nahen Osten ist sie eine journalistische Verstärkung für die ARD 'Tagesthemen'.

Ein schlichter, aber wirklich guter Tipp, den Aline Abboud in diesem kurzen Interview mit der Mobilen Medienakademie im Februar 2021 parat hat: "Einfach machen!" War gedacht für junge Menschen, die über eine Medienkarriere nachdenken und denen sie nahelegt, mit ihren Stärken und Kenntnissen nicht hinterm Berg zu halten. Der Rat lässt sich aber auch auf andere Lebenträume anwenden.