Darum heißt er WIRKLICH „Hochstuhl“

Bares für Rares: Skurriler Kinderhochstuhl erzählt wahre Geschichte

12.07.2022 um 11:07 Uhr

„Das ist der hübscheste Kinderhochstuhl, den wir bis jetzt jemals hatten“, begeistert sich Horst Lichter, als er die Rarität sieht, die Kerstin und Dietrich Lampe verkaufen wollen. Da ahnt er noch nicht, dass auch Experte Sven Deutschmanek etwas ganz Besonderes im Gepäck hat. Er verrät nämlich anhand dieser Rarität, warum der Hochstuhl wirklich Hochstuhl heißt. ACHTUNG, SPOILER!

Der Ursprung des „Hochstuhls“

Genua wie Horst Lichter, werden die meisten Zuschauer und Zuschauerinnen wohl denken, dass ein Kinderhochstuhl diese Bezeichnung trägt, weil der Nachwuchs am Tisch mit den Erwachsenen auf einer Höhe sitzen kann. Doch das Schätzchen von Kerstin und Dietrich Lampe erzählt die wahre Geschichte. Der alte Kinderhochstuhl von 1910 – 1920 ist nämlich gleichzeitig ein Kinder-Töpfchen.

Experte Sven Deutschmanek: „Im 15. Jahrhundert hat man auch schon von solchen Kinderhochstühlen gesprochen. Das hing aber gar nicht damit zusammen, dass die Kinder hoch sitzen und mit essen können. Es ging um den Abort. Kinder mussten noch zur Toilette und man hatte damals diese großen Löcher als Toiletten. Dann hat man solche Stühle entwickelt mit einem Töpfchen drin und die waren ein bisschen höher, so dass man die Kinder reinsetzen konnte und letztendlich konnte dort die Notdurft verrichtet werden.“ Das passende Pöttchen für ihren Stuhl haben Kerstin und Dietrich Lampe auch dabei.

Rarität zum Schleuderpreis? ACHTUNG, SPOILER!

Und der über 100 Jahre alte Kinderhochstuhl kann noch viel mehr. Er ist so konstruiert, dass das Kind im Stühlchen voran wippen kann. An den Seiten sind haptische und farbliche Details angebracht und auf der Tischfläche prangt ein wunderschönes Bild, das Geschichten erzählt - fast wie ein Bilderbuch.

Den Hochstuhl haben Kerstin und Dietrich Lampe aus einem sozialen Kaufhaus, in dem für einen guten Zweck verkauft wird. Beim Wunschpreis von 50 Euro ist Horst Lichter entsetzt: „Das ist verschleudert!“ Doch Sven Deutschmanek relativiert: „Auch, wenn er alt ist, superschön ausschaut, einen top Erhaltungszustand hat – realistisch sind hier 80 bis 120 Euro.“

Offensichtlich sind die Händler aber der Meinung, dass der „skurrile“ Kinderhochstuhl – wie es David Suppes ausdrückt – mehr wert ist. Er wechselt schließlich für 300 Euro den Besitzer.

„Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15 Uhr im ZDF. Die Folgen sind auch in der ZDF-Mediathek abrufbar.

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