Dr. Kasperls Coronatest-Anleitung

„Corona muss frei sein!“ - Shitstorm für die Augsburger Puppenkiste

13.04.2021 um 09:54 Uhr

Die sozialen Medien sind nicht gerade als Platz der Harmonie und Lebensfreude bekannt. Hier wird gemotzt und gemeckert und jeder posaunt seine Meinungen und seine Befindlichkeiten ungefragt hinaus in die Welt – meist ohne Rücksicht auf Verluste. Das muss aktuell auch die Augsburger Puppenkiste aushalten, die mit einem Video in guter alter Marionetten-Manier erklärt, wie Coronatests funktionieren. Eigentlich eine gute Idee, die aber massenweise Dislikes bekommt.

Alte Helden mit aktuellem Thema

Viele heutige Erwachsene sind mit Kindersendungen der Augsburger Puppenkiste wie „Urmel aus dem Eis“, „Jim Knopf“ und „Bill Bo“ aufgewachsen. Ende der 90er-Jahre schafften es die Marionetten mit „Die Story von Monty Spinnerratz“ sogar auf die Kinoleinwand. Das Marionettentheater öffnet Kinderherzen und das wollte man nutzen, um dem Nachwuchs in den Schulen kindgerecht zu erklären, wie man sich vorm Corona-Virus schützen kann und wie die Selbststests funktionieren, die den Präsenzunterricht ermöglichen sollen.

Coronatest einfach erklärt

Das „Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus“ kündigt das Video auf seinem YouTube-Kanal so an: „Kinderleicht erklärt – so einfach funktionieren die Selbsttests für Bayerns Schülerinnen und Schüler. Dr. Kasperl der Augsburger Puppenkiste zeigt Erwin, dem Erdmännchen, worauf bei der Durchführung besonders zu achten ist.“ Es sei einmal dahingestellt, dass die Tests auch für nicht-bayerische Schülerinnen und Schüler so funktionieren. Für das Video wurde extra eine freche Corona-Marionette angefertigt, die mit „Corona muss frei sein!“ gegen die Maßnahmen rebelliert und Dr. Kasperl die Stirn bietet. Doch das alles hilft ihm nichts. Der grüne Störenfried wird zum Schluss ins Weltall geschossen. Happy End!

Shitstorm und Like-Offensive

Das 8 Minuten lange Video zog – so harmlos es auch ist – jede Menge Coronaleugner und Hater an, die ihren Unmut durch Dislikes und Kommentare auf YouTube demonstrierten. Das wiederum wollten sich die anderen User nicht gefallen lassen und so bildete sich eine Gegenbewegung, die zur Unterstützung aufrief.

Die Aufrufe in den sozialen Medien zeigen Wirkung. Inzwischen sind unter dem Video bei YouTube viele positive Kommentare zu lesen. Es gibt inzwischen mehr Likes als Dislikes. Der Zoff geht derweil bei Twitter in die nächste Runde. Unter "#AugsburgerPuppenkiste" reiben sich Gegner und Befürworter weiter auf. 

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