Doku: Chefcoach Alberto Salazar – Waren seine Methoden sauber?

Der Siegeszug der afrikanischen Läufer und Läuferinnen sollte 2001 mit dem „Nike Oregon Projekt“ von einer vom Sportartikelhersteller Nike gesponserte Eliten-Lauftrainingsgruppe beendet werden. Der Sport-Gigant verließ sich in seiner eigens gegründeten Kaderschmiede für die Besten der Besten der Leichtathletikwelt auf Cheftrainer Alberto Salazar. Der wurde jedoch 2019 von der amerikanischen Anti-Doping-Agentur von jeglichen Traineraktivitäten suspendiert. Eine Doku auf ARTE rollt den Fall heute noch einmal auf.

Fragwürdige Trainingsmethoden

Was die Sportwelt damals in Aufregung versetzte, war nicht allein die Suspendierung wegen des Doping-Verdachts. Diskussionswürdig waren besonders die dahinterstehenden weiteren Vorwürfe, die an Alberto Salazar herangetragen wurden. Hierbei ging es unter anderem um manipulative Methoden der Einschüchterung und um Bodyshaming. Mit dem Zusammenbruch des „Nike Oregon Project“ entbrannte eine Debatte unter Fans und KritikerInnen darüber, ob Salazars Methoden sauber waren.

Held oder Schurke?

Filmemacher Paul Kemp beschäftigt sich in seiner Doku „Das System Nike - Siegen um jeden Preis“ intensiv mit Alberto Salazar, seinen Methoden und der Bedeutung dieser Vorfälle für den Leistungssport. In der Ankündigung heißt es: „Er befragt ExpertInnen und Fachleute, lässt prominente Aussteigerinnen wie Kara Goucher oder Mary Cain ebenso zu Wort kommen wie noch aktive Leichtathleten.“ Mary Cain hatte dem Trainer damals vorgeworfen, sie zum Abnehmen gedrängt zu haben. Außerdem lautete der Vorwurf, dass er sie zur Einnahme von Antibabypillen und Diuretika genötigt habe, was erhebliche gesundheitliche Probleme verursacht haben soll.

Paul Kemp ordnet ein, welche Rolle Salazar im System Nike und in der gesamten Sportwelt spielt und hinterfragt, ob das eigentliche Problem nicht im Sportbusiness selbst liegt, wo beim Kampf um den ersten Platz kein Preis zu hoch zu sein scheint.

„Das System Nike - Siegen um jeden Preis“ läuft heute, 20.07.2021 um 21.50 Uhr bei ARTE. Die Dokumentation steht noch bis zum 18. August 2021 in der Mediathek zum Abruf bereit.