Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Katja Riemann ist aktuell nicht nur in Sachen „Catweazle“ auf Promo-Tour. Im neuen Kinofilm mit Otto Waalkes spielt sie die Kunsthistorikerin Dr. Katharina Metzler, die den Zauberstab des Magiers versteigern will. In der "NDR Talk Show" sprach sie gestern kurz über die Filmkomödie. Im Fokus stand aber ihr erster Dokumentarfilm als Regisseurin mit dem Titel „…and here we are“. Darin stellt die Schauspielerin eine Filmschule vor, die im Flüchtlingslager auf Lesbos mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeitet.
„Ich habe keinen Film gedreht über Moria, sondern über Studierende in einer Filmschule. Und die sind jetzt zufälligerweise an einem Ort, wo man das vielleicht nicht erwarten würde, weswegen man aber nicht minder in der Ausbildung verfährt“, fasste Katja Riemann den Ansatz der Dokumentation in der "NDR Talk Show" zusammen.
Dabei war es ihr nach eigener Aussage besonders wichtig, einen anderen Standpunkt einzunehmen. Katja Riemann: „Die Berichterstattung findet oft mit einer Distanz statt, die von oben kommt – der Drohnenflug über die Zelte. Was ich versucht habe, ist, mich davon zu befreien und zu sagen: Wie sieht der Alltag denn aus?“ Das Leben stehe schließlich nicht still, nur weil man sich in einem Camp befinde, so die Schauspielerin.
Die Schauspielschule, die Katja Riemann in ihrem ersten Dokumentarfilm als Regisseurin porträtiert, heißt „Refocus Media Labs“ und wurde von Douglas Herman und Sonia Nandzik gegründet. Jugendliche und junge Erwachsene erlernen hier alle Bereiche des Filmemachens vom Storytelling über Licht, Ton und Schnitt bis hin zum Schauspiel. Beim letzten Punkt sei allerdings noch Luft nach oben, so Katja Riemann. Sie plane, demnächst einen Schauspiel-Workshop dort zu geben.
Die Schülerinnen und Schüler konnten schon erste Erfolge mit ihrer Arbeit verbuchen. Während der Corona-Pandemie, als externe Medien nicht ins Flüchtlingslager auf Lesbos reisen durften, übernahm der Filmnachwuchs von innen die Berichterstattung, obwohl das so eigentlich nicht geplant gewesen sei: „Die Absicht war immer, Fiction-Film zu machen, oder journalistisch zu arbeiten. Aber plötzlich wurden sie zu den Berichterstattern ihres Lebens. Sie haben Material geliefert für BBC und CNN und Al Jazeera und haben damit auch Geld verdient.“
Der Dokumentarfilm „…and here we are“ steht noch bis zum 26.04.2026 in der ARTE-Mediathek bereit.