EM 2021: TV-Kommentatoren werden bei twitter angefeindet

Während des EM-Gruppenspiels zwischen Dänemark und Russland (4:1) hatten zahlreiche Zuschauer am Montagabend moniert, dass ARD-Kommentator Tom Bartels nicht neutral gewesen wäre und hörbar mit den Dänen sympathisiert habe.

Aufgrund der negativen Kommentare sah sich die "Sportschau" scheinbar gezwungen, bei twitter eine Stellungnahme abzugeben um die Wogen zu glätten:

Dabei waren durchaus nicht alle Fans der Meinung, der ARD-Kommentator hätte mit seinen Sympathiebekundungen für Dänemark etwas falsch gemacht. Dänemarks Nationalmannschaft hat bei dieser Europameisterschaft bei vielen Fans einen Sympathiebonus, weil Topstar Christian Eriksen (29) während des ersten Gruppenspiels gegen Finnland auf dem Rasen zusammengebrochen war. Der 29-Jährige musste wiederbelebt werden und sein Team verlor die Partie unglücklich mit 0:1. Mit dem Sieg gegen Russland qualifizierte sich Dänemark doch noch direkt fürs Achtelfinale.

Der 55-jährige Sportschau-Reporter Tom Bartels machte heute kein Hehl daraus, dass ihn die besondere Situation der Dänen bewegt hat – er das aber keineswegs problematisch sieht, ganz im Gegenteil:  „Grundsätzlich ist mein Anspruch natürlich, Fußballspiele mit Ausnahme der deutschen Nationalelf neutral zu kommentieren. Wer sich aber als Reporter von so einer Atmosphäre wie in Kopenhagen im Wissen der Vorgeschichte mit Eriksens Zusammenbruch nicht mitreißen lässt, sollte sich einen neuen Job suchen“, verteidigt  Bartes Bartels seine „Dänen-Brille“ gegenüber der BILD.

Auch das ZDF äußerte sich zu „Kritik“ an einer Mitarbeiterin und stellte sich hinter die EM-Kommentatorin Claudia Neumann, die in den Sozialen Medien immer wieder grundlos übelst beschimpft wird.  Das ZDF-Sportstudio will die immer wieder aufpoppenden Hass-Kommentare nicht schweigend hinnehmen und hat dazu ein „Worst-of" online gestellt.

Die langjähirge ZDF-Sportreporterin Claudia Neumann (58) lässt sich von den Hatern im Netz übrigens nicht beeindrucken und verfolgt eine klare und die vielleicht einzig richtige Strategie. „Ich lese nach wie vor nichts, nur wenn mich jemand darauf anspricht, bekomme ich Kenntnis. Der Reflex, nach Spielen ins Netz zu schauen, ist mir wirklich fremd. War er immer schon, heute sogar in 100-prozentiger Konsequenz“ sagte sie kürzlich in einem Interview mit dem stern.