„Rabiat“ in der ARD

Gewollte Kinderlosigkeit: Der Weg zu einem besseren Leben?

22.08.2022 um 18:35 Uhr

Hier prallen Welten aufeinander: Während sich die einen nichts sehnlicher wünschen als ein eigenes Kind, entscheiden sich die anderen bewusst für Kinderlosigkeit. Doch nur eine Seite stößt häufig auf Unverständnis, wird angefeindet, als egoistisch eingestuft. Was denken sich die Menschen dabei, die sich gegen eigene Kinder entscheiden? Dieser Frage will eine „Rabiat“-Reportage im Ersten auf den Grund gehen. Die Antworten sind vielfältig.

„Besser leben ohne Kinder?“ – diese provokante Frage stellt „Rabiat“-Autorin Katja Döhne. Sie ist 37 und selbst nach eigener Aussage noch ohne Antwort auf ihre Kinderfrage. Döhne besucht Menschen, die sich aus unterschiedlichen Beweggründen freiwillig gegen Kinder entschieden haben. Die einen wollen einfach nur ihre Freiheit genießen, ihr Leben auskosten wie Landschaftsgärtner Dominik, der sich schon mit 22 Jahren hat sterilisieren lassen. Andere haben schlichtweg keinen Bezug zu Kindern und sehen sich nicht in der Elternrolle, wie Celine, die Katja Döhne zu ihrem Vorgespräch zur Sterilisation begleitet.

Kinder als Klimabedrohung?

Besonders radikal – und für manch Zuschauer*in sicher schwer zu ertragen – ist die Überzeugung der Antinatalist*innen. Sie sprechen sich aus ethischen Gründen gegen die Fortpflanzung aus. Zu dieser Bewegung zählt Verena Brunschweiger. Die Kunstlehrerin und Autorin will nicht zur „Überbevölkerung“ beitragen, um die Welt zu schützen. Sie vertritt die These, dass Kinderlosigkeit Klimaschutz bedeute. Denn weniger Menschen würden die Umwelt eben geringer belasten.

Besonders düster wird’s, als „Rabiat“-Journalistin Katja Döhne auf Karim Akerma trifft, ebenfalls Antinatalist. Der Hamburger Philosoph ist einer der wenigen, der in Deutschland zu dem Thema veröffentlicht. Akerma findet es unmoralisch, Kinder ins Leben zu bringen. Denn wer ein Kind das Leben schenke, mute dem neuen Menschen eben auch Leid, Krankheit und Tod zu. Seine Traumwelt wäre eine, „die nur von Pflanzen bevölkert ist, in der alles empfindende, alles leidende Leben nicht mehr da ist.“

Auch die, die bereuen ein Kind zu haben, kommen in der „Rabiat“-Reportage zu Wort. Franziska Burkhardt gehört zu den angeblichen 20 Prozent der Eltern, die sich laut Studien rückblickend anders entscheiden würden. Die alleinerziehende Mutter aus Weimar gehört der Bewegung „Regretting Motherhood“ an. Sie stellt ihre eigene Mutterrolle infrage und war mit ihrem Kind oft überfordert.

„Rabiat: Besser leben ohne Kinder?“ ist ab 22. August, ab 8 Uhr, in der ARD-Mediathek verfügbar, Das Erste sendet um 23.35 Uhr.

Quellen
  • Radio Bremen Presse
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