10 geniale Gesundheitstricks der TV-Expertin

Haferkur & Gurkenwasser: „Visite“-Moderatorin Vera Cordes gibt 10 Tipps zur Selbstheilung

10.08.2021 um 13:19 Uhr

Nach unzähligen Gesprächen mit Medizinern hat TV-Moderatorin Vera Cordes hilfreiche Ratschläge zur Gesundheit gesammelt und verrät hier 10 verblüffende Tricks aus ihrem neuen Buch.

Ein Artikel von Hörzu-Reporter Thomas Kunze

Schwindel, Krämpfe, tränende Augen: Nicht alle Beschwerden müssen mit hoch dosierten Medikamenten behandelt werden. Manchmal helfen auch altbewährte Mittel, die oft verblüffend einfach sind. Zehn davon stellt Vera Cordes hier exklusiv vor. Sie moderiert seit 23 Jahren das NDR-Gesundheitsmagazin „Visite“ (Dienstag, 20.15 Uhr im NDR). Dort hat sie mit vielen Experten gesprochen und dieses Wissen nun in einem Buch zusammengetragen („Ich hätte das was für Sie“).

Engagierter Vortrag über gesundes Gemüse am Küchentisch

Es ist kein wissenschaftliches Fachwerk, sondern ein praktischer Ratgeber: „Ich habe die Tipps entweder selbst ausprobiert oder schildere die guten Erfahrungen, die andere damit gemacht haben“, sagt die 60- jährige Journalistin. „Meine Familie kann davon ein Lied singen.“ Auch der Anstoß zum Buch kam aus ihrer Familie. Als Cordes am Küchentisch zum wiederholten Mal einen engagierten Vortrag über gesundes Gemüse hielt, meinte ihre Tochter:

„Schreib doch mal ein Buch, dann kannst du endlich all deine besten Tipps loswerden.“

Als sie in einer Talkshow davon erzählte, erhielt sie die Anfrage eines Verlags. Mit ihren Ratschlägen verbindet die TV-Moderatorin, die viel Post mit Fragen der Zuschauer bekommt, ein sehr ernsthaftes Anliegen: „Vielen Ärzten bleibt heute zu wenig Zeit für ein Gespräch mit ihren Patientinnen und Patienten.“ Oft verschreiben Ärzte deshalb Medikamente, statt auf individuelle Bedürfnisse ein - zugehen. Dabei gibt es viele einfache, aber wirksame Mittel – garantiert ohne schädliche Nebenwirkungen. Wir stellen zehn hilfreiche Tipps von Vera Cordes vor:

1. Gewürze gegen Arthrose

DAS PROBLEM: Arthrose kann sehr schmerzhaft sein. Altersbedingter Gelenkverschleiß ist ein Grund. Weitere mögliche Ursachen sind Übergewicht, das die Gelenke belastet, sowie chronische Entzündungsprozesse im Körper, die durch zu viel Bauchfett hervor[1]gerufen werden können.

DAS HILFT: „Nur ein paar Messerspitzen Gewürzmischung, und der Gelenkschmerz geht weg? Sollte es wirklich so einfach sein?“ Vera Cordes war erst skeptisch. Aber Muskatnuss, Koriander und Kreuzkümmel wirkten tatsächlich: „Diese Mischung kann – in guter Qualität, fein gemahlen und täglich zum Essen eingenommen – Gelenkschmerz deutlich reduzieren.“ Der Tipp kommt von Ärzten: „Ge ­ würze sind Arzneien“, sagt Prof. Andreas Michalsen von der Charité in Berlin.

2. Schwindelfrei bleiben

DAS PROBLEM: Schwindelattacken bringen uns im wahrsten Sinn des Wortes aus dem Gleichgewicht. Sie sind Symptome, die viele Ursachen haben können: Probleme mit dem Blutdruck, Flüssigkeitsmangel, eine Störung im Gleichgewichtsorgan, Herzrhythmusstörungen, Unterzuckerung, Schlaganfall oder auch Angst- und Panikattacken. Die Ursache muss ärztlich abgeklärt werden.

DAS HILFT: Wenn die Ursache behandelt ist, drohen trotzdem weitere Schwindelattacken. Grund ist unser Urinstinkt, der negative Erfahrungen speichert. So kann die Angst vor Schwindel diesen immer wieder aus - lösen. Deshalb muss man versuchen, negative Erlebnisse durch positive zu ersetzen. Übungen wie Nackenentspannung helfen, auch Lufttreten und -boxen im Bett vor dem Aufstehen oder das Abrollen der Füße auf einem Igelball. Cordes’ Lieblingstipp: „Tanzen stärkt die Orientierung im Raum, verbessert Koordination und Balance. Und vor allem: Es macht Spaß.

3. Das hilf gegen tränende Augen

DAS PROBLEM: Ausgerechnet vor einer Sendung begannen die Augen der Moderatorin zu tränen. Jeder Lidschlag tat weh. „Es fühlte sich an wie ein Korn im Auge“, so Cordes. Solche Beschwerden treten auf, wenn die Horn- und Bindehaut zu trocken ist. Das kann viele Gründe haben: Rheuma, Diabetes, Funktionsstörung der Schilddrüse, Medikamente. Aber auch stundenlanges Arbeiten am Computer kann der Auslöser sein.

DAS HILFT: Gele, Salben, Sprays und Augentropfen sind wirksame Mittel. Wichtig ist, dass sie keine Konservierungsstoffe enthalten. Cordes’ besonderer Tipp: „Sauna fürs Auge“. Sie empfiehlt eine feuchtwarme Augenmaske. Mit Wattestäbchen werden dabei die Lidränder massiert. Bei regelmäßiger Anwendung bleibt alles feucht und geschmeidig.

4. Tricks gegen Heißhunger

DAS PROBLEM: Plötzlich ist es da, das Verlangen nach Süßem. Nicht immer gelingt die Selbstbeherrschung. Auch Cordes gibt zu, dass sie wider besseres Wissen manchmal schwach wird. Gesund sind Heißhungerattacken nicht, da man dann unkontrolliert gern Hochkalorienhaltiges zu sich nimmt.

DAS HILFT: Der Zeittrick geht so: Man gestattet sich den Ausrutscher, verschiebt ihn aber auf einen späteren Zeitpunkt. Bis dahin lenkt man sich ab. Zum Termin ist der Heißhunger hoffentlich vergangen. Am besten, man putzt zwischendurch Zähne, denn dann vergeht der Appetit: „Die Geschmacksrezeptoren wer - den zuverlässig verwirrt.“ Falls auch das nicht reicht, empfiehlt Cordes selbst gemachten Schwedenbitter. Schmeckt scheußlich und vertreibt den Appetit. Das Rezept kennt Oma. Oder man findet es im Internet.

5. Die Abwehrkräfte stärken

DAS PROBLEM: Manche Menschen scheinen für Infekte besonders anfällig zu sein, sind oft erkältet. Zu ihnen gehörte auch Vera Cordes: „Selbst im Sommer nahm ich jeden Infekt mit.“ Deshalb gilt es, die Abwehrkräfte zu stärken. Wie wär’s mit „Kneippen light“? So nennt Cordes ihren Tipp in Anlehnung an „Wasserdoktor“ Sebastian Kneipp.

DAS HILFT: Wadenwickel, Wassertreten, kalte Güsse am Oberkörper: Die positiven Wirkungen sind belegt. „Aber wer hält diese Torturen im Alltag schon durch?“, fragt Vera Cordes. Deshalb empfiehlt sie zwei- bis dreimal am Tag Gesichtsgüsse mit einem kalten Wasserstrahl. Ein bis zwei Minuten reichen aus, um die Abwehrkräfte zu stärken.

6. Durchfall stoppen

DAS PROBLEM:  Zugegeben, appetitlich ist das Thema nicht. Wenn Vera Cordes zu Hause am Küchentisch darüber sprechen möchte, ist ihre Familie wenig begeistert. Aber es ist ein menschliches Problem, jeder hatte damit schon mal zu kämpfen. Und Durchfall kann richtig peinigend sein, oft begleitet von Magenkrämpfen und üblen Blähungen.

DAS HILFT: Im Jahr 1908 veröffentlichte Doktor Ernst Moro ein Rezept für heilende Karottensuppe. Der österreichische Kinderarzt war Oberarzt an der Münchner Kinderuniversitätsklinik und hatte in Studien die heilende Wirkung der Suppe entdeckt. Bis zur Erfindung des Penicillins 1928 wurde sie als wirksames Mittel in Krankenhäusern eingesetzt. In Zeiten resistenter Keime wird das Mittel wieder interessant. PS: Sie schmeckt auch gut, wenn man keinen Durchfall hat.

7. Hirntraining gegen Vergesslichkeit

DAS PROBLEM: Schlüssel verlegt, Verabredung verschwitzt, den Vornamen der Nachbarin vergessen? Vergesslichkeit und Konzentrationsprobleme sind zwar normal, aber es ist gut, das Gehirn zu trainieren und in Schwung zu halten.

DAS HILFT: „Unternehmen Sie Neues gemeinsam mit anderen, möglichst in Bewegung, und machen Sie Fehler“, rät Cordes. 86 Milliarden Neuronen sind in unserem Gehirn vernetzt und arbeiten zusammen. Beim Training geht es darum, das Netzwerk in Schwung zu bringen. Besonders wirksam ist Jonglieren, weil dabei viele Hirnregionen zusammenwirken. Auch Tanzen ist gut, Musizieren und Neues lernen. Fehler und Abwechslung statt stumpfer Wiederholung! Das bringt uns weiter. Durch Training wächst das Gehirn – auch noch im Alter. Also dranbleiben!

8. Reste als Schlankmacher

DAS PROBLEM: Kartoffeln, Nudeln und Reis enthalten viele Kohlenhydrate, die größtenteils aus Stärke bestehen und deshalb als Dickmacher gelten. Deswegen empfehlen viele Ratgeber, besser darauf zu verzichten. Aber muss das wirklich sein? Vera Cordes hat einen verblüffenden Rat: Kochen, abkühlen lassen und einen Tag später wieder aufwärmen.

DAS HILFT: „Kartoffeln, Nudeln und Reis sind gesünder, wenn sie bereits am Vortag gekocht wurden. Und kalorienärmer sind sie dann auch noch. Kein Witz!“ Grund dafür ist, dass sie nach dem Kochen und dem anschließenden Abkühlen ihre Konsistenz verändern: Die enthaltene Stärke wird unverdaulich, liefert keine Kalorien mehr, sondern nützliche Ballaststoffe. Man muss die Speisen aber nicht kalt essen: Wärmt man sie am nächsten Tag auf, bleibt der Effekt erhalten.

9. Haferkur gegen Stoffwechselstörungen

DAS PROBLEM: Übermäßiger Konsum von Zucker durch Süßigkeiten, Snacks und Softdrinks führt zu Stoffwechselstörungen sowie zu Übergewicht und Diabetes. „In Deutschland haben fast acht Millionen Menschen Diabetes und damit eine eingeschränkte Lebenserwartung“, betont Vera Cordes.

DAS HILFT: Bewegung und gesunde Ernährung sind Grundvoraussetzungen, um Übergewicht zu reduzieren. Ein Geheimtipp der Expertin ist eine Haferkur, die auch in Kliniken verordnet wird. Schon drei Hafertage entlasten den Stoffwechsel nachhaltig. „Drei Tage Haferkur bedeuten drei Tage weniger Zucker im Blut, und das bringt’s“, sagt Cordes. „Das liegt am Hafer-Beta-Glucan, das den Cholesterin-, den Blutzucker- und Insulinspiegel positiv beeinflusst.“

10. Hilfe bei KRÄMPFEN

DAS PROBLEM: Es ist schon ein fieser Schmerz, wenn man nachts mit Krämpfen im Bein aufwacht. Nach muskulärer Überanstrengung kann das auftreten, aber auch als Nebenwirkung von Medikamenten oder Flüssigkeitsmangel. Ist die Ursache nicht eindeutig, sollte man sich ärztlichen Rat holen.

DAS HILFT: Außer Magnesium hat sich laut Cordes auch Gurkenwasser als wirksam erwiesen. Sie schwärmt von dem Essigsud. Außerdem empfiehlt sie viel Bewegung und Dehnübungen für Wade und Oberschenkel.

Gesundheitsmagazin "Visite": Immer dienstags, 20.15 Uhr im NDR.

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