„The Billion Dollar Code“ wird als bester Mehrteiler ausgezeichnet

Netflix-Serie gewinnt Deutschen Fernsehpreis – kaum jemand kennt sie

15.09.2022 um 09:28 Uhr

Anders als in den USA, wo zuletzt HBO der große Gewinner bei den Emmys war, haben Pay-TV und Streaming-Dienste in Deutschland noch nicht das Kommando über die Fernbedienung übernommen. Aber sie kommen den etablierten TV-Sendern immer näher, was sich auch in den Preisträgern beim Deutschen Fernsehpreis niederschlägt.

So wurde am Mittwochabend als beste Drama-Serie „Faking Hitler“ über die gefälschten Hitler-Tagebücher ausgezeichnet, die zuerst beim Streaming-Dienst RTL+ zu sehen war und ausgerechnet am Abend der Preisverleihung erstmals frei empfangbar in Deutschland zu sehen war. Und auch in der Kategorie „Bester Mehrteiler“ siegte ein Streaming Dienst. Netflix gewann mit der Mini-Serie „The Billion Dollar Code“, die bisher nicht als großer Publikums-Erfolg aufgefallen ist. Das ändert sich jetzt vielleicht.

„The Billion Dollar Code“ (Premiere Oktober 2021) beruht auf einer wahren, fast unglaublichen Geschichte: 1994 entwickeln zwei Berliner Studenten der Universität der Künste und Mitglieder des Chaos Computer Clubs (gespielt von Juri Müller und Carsten Schlüter) ein Programm, mit dem man mit Hilfe von Satellitenbildern auf jeden Punkt der Erde zusteuern konnte. Elf Jahre später stellt Google mit Maps ein ganz ähnliches Programm zur Verfügung. Haben sie den Code von Terravision gestohlen? Die Berliner Entwickler (Mišel Matičević und „Tatort“-Star Mark Waschke spielen die älteren Charaktere) verklagen Google daraufhin wegen Verletzung des Patentrechts. Wie dieser David-gegen-Goliath-Kampf ausgeht, erzählt die Miniserie.

Schauspieler Moritz Bleibtreu (51) und seine RTL+-Serie "Faking Hitler" waren beim zweiten Teil der Verleihung des diesjährigen Deutschen Fernsehpreises die großen Gewinner. Der Schauspieler wurde in der von Barbara Schöneberger (48) moderierten ZDF-Show "Die TV-Highlights des Jahres" als "Bester Schauspieler" ausgezeichnet.

Auszeichnungen erhielten außerdem die Schauspielerin Friederike Becht (35) als "Beste Schauspielerin" für ihre Arbeit im ARD-Thrillerserie "Schneller als die Angst" und Giovanni Zarrella (44) für die "Beste Einzelleistung/Moderation Unterhaltung" für sein Engagement in "Die Giovanni Zarrella Show" im ZDF.

Auch diese Produktionen wurden geehrt

Darüber hinaus bekamen am Mittwochabend unter anderem als "Beste Unterhaltungshow" "Wer stiehlt mir die Show?" von und mit Joko Winterscheidt (43) und die Amazon-Produktion "LOL - Last One Laughing" in der Kategorie "Beste Comedy/Late Night" Trophäen überreicht. Als "Bester Fernsehfilm" wurde zudem "Die Wannseekonferenz" (ZDF) ausgezeichnet.

Den Preis als "Beste Unterhaltung Reality" räumte "Kampf der Realitystars" (RTLzwei) ab, der von Moderatorin Cathy Hummels (34) entgegengenommen wurde. "Bester Mehrteiler" wurde "The Billion Dollar Code" vom Streamingportal Netflix, den Ehrenpreis für ihr Lebenswerk nahm die Schauspielerin Iris Berben (72) entgegen. Letzteres war bereits im Vorfeld kommuniziert worden.

Teil eins der Verleihung bereits am Dienstag

Bereits am Dienstagabend wurden im Kölner Studio Ehrenfeld im Rahmen der "Nacht der Kreativen" die ersten Auszeichnungen des Deutschen Fernsehpreises 2022 verliehen. Die Jury kürte dort die Preisträgerinnen und Preisträger in den kreativen Personenkategorien der Programmbereiche Fiktion, Unterhaltung und Information.

Jan Böhmermann (41) wurde in der Kategorie "Bestes Buch Unterhaltung" zusammen mit Markus Hennig, Hanna Herbst und Nora Nagel für die Show "ZDF Magazin Royale" ausgezeichnet. Bereits 2021 gewann das "ZDF Magazin Royale"-Team in dieser Sparte.

Weitere Preisträger sind unter anderem:

In der Kategorie "Beste Regie Fiktion" gewannen Cyrill Boss und Philipp Stennert für "Der Pass", die Trophäe für "Bestes Buch Fiktion" ging an Magnus Vattrodt und Paul Mommertz für "Die Wannseekonferenz", die Auszeichnung für "Beste Kamera Fiktion" an Philip Peschlow ebenfalls für "Der Pass".

Weitere Preisträger sind unter anderem in der Sparte "Bester Schnitt Fiktion" Friederike Weymar für "Schneller als die Angst", den Preis für "Beste Musik Fiktion" holten Inga Humpe, Tommi Eckart, Matthias Petsche für "Eldorado KaDeWe - Jetzt ist unsere Zeit", in "Beste Ausstattung Fiktion" siegte Petra Albert ebenfalls für "Eldorado KaDeWe - Jetzt ist unsere Zeit". Die Kategorie "Beste Regie Unterhaltung" ging an Johannes Spiecker für "Wer stiehlt mir die Show?".

 

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