Zu den Auftaktfällen zählen zwei Kindermorde

„XY gelöst“: Neuer Aktzeichen-Ableger zeigt verstörende Verbrechen

05.08.2022 um 16:52 Uhr

Ungeklärte Morde, brutale Überfälle, verschwundene Menschen: Schon seit 1967 nutzt die Polizei „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ für die Fahndung nach Kriminellen. Zahlreiche Verbrechen konnten mithilfe der Sendung aufklärt werden.

Ein Artikel von TV DIGITAL Chefreporter Mike Powelz

„Öffentlichkeitskeule“ nennen Moderator Rudi Cerne und die Produktionsfirma Securitel diese Strategie. Im 55. Jahr seines Bestehens bekommt der TV-Dino nun einen Ableger: Moderator Sven Voss präsentiert am Freitagabend das neue Format „XY gelöst“.

Vorerst zwar nur viermal, aber weitere Sendungen, so der 46-Jährige gegenüber TV DIGITAL, seien bereits in Planung. Zu den Auftaktfällen zählen zwei Kindermorde, die ganz Deutschland erschütterten, sowie die Entführung einer Frau, bei der der Täter erst nach 15 Jahren gefasst werden konnte. Auch das rätselhafte Verschwinden eines alten Ehepaars, dessen Name bis Redaktionsschluss auf Wunsch der Polizei nicht genannt werden durfte, wird zum Thema.

Gedreht wird auch dort, wo die Opfer ‚abgegriffen‘ wurden

Für das neue Format besucht Sven Voss etwa die Tatorte und trifft dort auf die damaligen Ermittler. „Genau wie in der Reihe ‚Tod in ...‘, die ich 2021 im ZDF präsentiert habe, holen wir uns auch hierfür kriminalpsychologische Unterstützung.“ Welcher der bisherigen Fälle hat den Moderator besonders berührt? „Die Mordfälle Johanna und Mirco, weil es dabei um getötete Kinder geht. Es war sehr emotional und berührend, an Schauplätzen zu drehen, wo die Opfer, wie es im Polizeijargon heißt, ‚abgegriffen‘ wurden. Aber natürlich verspüre ich auch große Genugtuung, dass die Verbrecher von damals nach mehreren Jahren gefunden und verurteilt wurden. Die unglaublichen Ermittlungserfolge der Polizei und Staatsanwälte, die wir in ‚XY gelöst‘ beleuchten, lassen mich ein Stück weit an Gerechtigkeit glauben.“

Wie erklärt er sich den großen Erfolg von „Aktenzeichen XY ... ungelöst“? Und wieso sind bislang alle Sender, die das Format in Teilen oder gleich ganz kopieren wollten, mehr oder minder kläglich gescheitert – sei es nun Das Erste mit dem „Kriminalreport“ oder RTL 2 mit „Ungeklärte Morde“?

Sven Voss ist überzeugt: „Weil unsere Traditionsmarke die Zuschauer einfach überzeugt. Erstens stellen wir die Verbrechen zwar absolut authentisch dar, doch dabei sind wir nie reißerisch. Zweitens ist die Zusammenarbeit zwischen unserer Produktionsfirma Securitel und der Polizei vertrauensvoll und historisch gewachsen. Und drittens wissen Millionen von Zuschauern, dass sie als potenzielle Hinweisgeber einen wertvollen Beitrag leisten können. Das macht ‚Aktenzeichen‘ gesellschaftlich relevant und wichtig.“ Dieselbe Authentizität und Sachlichkeit, so betont der Moderator, sei auch Markenzeichen des neuen Ablegers.

Wird Sven Voss der Nachfolger von Rudi Cerne?

Hat Sven Voss Ambitionen, sich mit „XY gelöst“ als potenzieller Nachfolger von Rudi Cerne beim „großen Aktenzeichen“ am Mittwoch zu qualifizieren? „Ich bin erst mal gespannt, wie den Zuschauern ‚XY gelöst‘ gefällt“, so Voss gegenüber TV DIGITAL. „Alles andere ist Zukunftsmusik, weil mein Kollege zum Glück noch lange nicht ans Aufhören denkt. Rudi präsentiert das Original seit vielen Jahren großartig. Ich bin selbst begeisterter Zuschauer und Fan der Sendung. Natürlich wäre es ein Traum, diesen so relevanten Klassiker irgendwann einmal im ZDF zu moderieren. Aber im Moment stellt sich die Frage nicht."

"XY gelöst": Freitag, 5. August, 20.15 Uhr im ZDF

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