Mietschulden in Höhe von mehr als 50.000 Euro

"Tatort"-Star Joe Bausch wegen Betrugs angeklagt

25.10.2021 um 15:04 Uhr

Schauspieler und Arzt Joe Bausch, der im Kölner „Tatort“ den Gerichtsmediziner Dr. Joseph Roth spielt, wird Mietbetrug vorgeworfen. Er soll jahrelang keine Miete für seine Dienstwohnung auf dem Gelände der JVA in Werl gezahlt haben.

Die Staatsanwaltschaft des Amtsgerichts Düsseldorf wirft dem 68-jähirgen Bausch vor, er habe vor seiner Pensionierung Ende November 2018 sechs Jahre lang keinen Mietzuschuss für seine Dienstwohnung gezahlt. Auslöser sei ein „Bearbeitungsfehler“ des Landesamts für Besoldung gewesen, nachdem sich Bausch 2012 einen Monat lang ohne Bezüge beurlauben ließ. Danach sei die Vergütung für die Dienstwohnung in Höhe von 801 Euro monatlich nicht mehr von seinen Bezügen abgezogen worden und Bausch wohnte mietfrei in seiner Dienstwohnung.

Die Anklage wirft dem TV-Gerichtsmediziner nun vor, dass er als Beamter das Besoldungsamt auf den Fehler hätte hinweisen müssen und dies pflichtwidrig und vorsätzlich nicht getan habe. Insgesamt geht es um 57.672,72 Euro in einem Zeitraum von 72 Monaten.

Bausch war 32 Jahre lang Arzt in der Justizvollzugsanstalt Werl in Westfalen. Seit 1997 spielt der Schauspieler mit dem kahlen Schädel im Kölner „Tatort“ den Rechtsmediziner Joseph Roth und schrieb über seine echten Erfahrungen und Erlebnisse als Gefängnisarzt das Buch "Knast". Damit ging er 2012 auf Lesereise, war in Fernsehshows zu Gast und vieles mehr.

Bauschs Anwalt Peter Wehn sprach von einem „Versehen“ seines Mandanten: „Joe Bausch hat es schlicht nicht gemerkt, dass die Vergütung nicht mehr abgezogen wird.“ Sein Mandant habe den Stein selbst ins Rollen gebracht, als er nach seiner Pensionierung fragte, die Wohnung noch länger nutzen zu dürfen, und bat, den Mietzuschuss weiter wie bisher abzuziehen. "Weder mein Steuerberater noch ich haben den Fehler des Amtes bemerkt", sagte Bausch gegenüber BILD.

Den größten Teil des zu Unrecht eingesparten Geldes hat Bausch bereits an das Besoldungsamt zurückgezahlt. Vor dem Verwaltungsgericht wird jetzt über den Restbetrag von knapp 9000 Euro gestritten. Das Gericht hat nur einen Verhandlungstag angesetzt. 

 

Tags:
Du willst mehr Entertainment-News?
FOLGE UNS AUF GOOGLE NEWS