Radikale Reform geplant

CDU-Politiker wollen ARD und ZDF zu einem Sender verschmelzen

25.02.2021 um 11:33 Uhr

Politiker von CDU/CSU fordern eine radikale Reform von ARD, ZDF, Arte und Deutschlandfunk. In Zukunft soll es nur noch eine öffentlich-rechtliche Sendanstalt in Deutschland geben.

Laut einem Bericht der WELT sollen sich Mitglieder der Union Mittelstandsvereinigung (MIT) seit 2019 mehrfach getroffen haben, um über eine Fusion der öffentlich-rechtlichen Sender zu beratschlagen. An den Treffen sollen neben Mitgliedern der MIT weitere Medienpolitiker der Union aus Bund und Ländern teilgenommen haben, ebenso wie ehemalige Führungskräfte der betroffenen Sender.

„Es soll künftig nur noch EINE öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt geben. Die bisherigen Sender sollen unter diesem Dach fusionieren. Mehrfachstrukturen sollen entfallen“, heißt es in einem Papier, das der WELT vorliegt. Auch der SPIEGEL hatte über die radikalen Pläne zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks berichtet.

Die TV-Vollprogramme sollen auf wenige Kanäle eingedampft werden

Die Unionspolitiker halten den öffentlichen Rundfunk für zersplittert, die Strukturen für aufgeblasen und insgesamt zu teuer. Außerdem wirft man den öffentlich-rechtlichen Sendern vor, die Mittel aus den Rundfunkbeiträgen nicht dafür einzusetzen, wofür sie gedacht sind. Stattdessen produziere man Inhalte, die auch bei privaten Sendern zu finden seien. Ein Vorwurf, der in der Vergangenheit häufiger erhoben wurde.

"Die zahlreichen linearen TV-Vollprogramme sollen auf wenige Kanäle konzentriert werden", heißt es in dem Papier. "Auch die Radiosender müssen auf den Kernauftrag reduziert werden, sodass von den derzeit 74 Radiosendern ein signifikanter Teil entfallen muss. Ziel ist ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk mit besserem Informations- und reduziertem Unterhaltungsangebot, der mit veränderten Strukturen insgesamt günstiger wird.“

Ein echter Paukenschlag vor der Bundestagswahl. Mal sehen, ob sich diese Pläne im Wahlprogramm der Union wiederfinden.

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