Mazda 6e: Schicke E-Limo lässt SUVs alt aussehen

09.10.2025 um 12:00 Uhr
    Das schicke Design des Mazda 6e lässt die Hochbeiner alt aussehen. | © Mazda
    Das schicke Design des Mazda 6e lässt die Hochbeiner alt aussehen. | ©Mazda

    Unser Autoexperte Olaf Schilling über den MAZDA 6E und die Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte.

    Egal ob sechs Richtige im Lotto, eine Sechs beim Würfeln oder aber der Sechser von Mazda – das alles sind Gründe zum Jubeln. Denn der Mazda 6 war für die Japaner stets ein sehr wichtiges Modell und lange Zeit das Flaggschiff. Jetzt tritt mit dem 6e ein Nachfolger an. „Mit ihm wollen wir unsere Mittelklasse-Erfolgsgeschichte im Bereich der vollelektrischen Fahrzeuge fortsetzen“, erklärt Bernhard Kaplan, Geschäftsführer Mazda Deutschland. In den kommenden Jahren sollen weitere Stromer folgen (siehe Kasten). Im Gegensatz zum Glücksspiel ist bei Mazdas Sechser nichts dem Zufall überlassen. Seine gestreckte Silhouette, der markante Grill und rundum schmale LED-Lichter setzen ihn elegant und sportlich in Szene. Die gelungene Optik ist ein Statement, das viele Wettbewerber alt aussehen lässt.

    Das moderne Cockpit und der großzügige Innenraum haben viel zu bieten und wissen zu gefallen. | ©Mazda

    Statt dem SUV-Mainstream folgt er klassischer Limousinen-Philosophie und zeigt dabei, wie attraktiv elektrische Fortbewegung auch jenseits der Hochbeiner sein kann. Erst recht für den fairen Einstiegspreis von 44.900 Euro respektive 525 Euro monatliche Leasingrate. Genauso erfreulich sind sechs Jahre Garantie und die umfangreiche Ausstattung. Mazda-Prognose: Sie reicht für 75 Prozent der Käufer völlig aus. Schließlich sind bereits in der Basisversion viele Komfortfeatures wie Klimaanlage, Infotainment-Display mit 14,6 Zoll, Headup-Display, LED-Scheinwerfer, Panorama-Glasdach, Sitz- und Lenkradheizung und reichlich Assistenzsysteme enthalten.

    Der Mazda 6e bietet für 44.900 Euro ein wirklich gutes PreisLeistungs-Verhältnis. | ©Mazda

    Im Innenraum setzt Mazda auf Qualität, hochwertige Verarbeitung und gute Materialien. Gepaart mit der durchdachten Ergonomie stellt sich sofort ein PremiumGefühl ein. Der große zentrale Touchscreen übernimmt viele Funktionen, darunter Spiegel- und Scheibenwischereinstellung. Das System ist modern, das Cockpit intuitiv – bis auf wenige Touchfunktionen. Klassische Drehregler fehlen weitgehend. Die Limousine bietet rundum viel Platz inklusive guter Kopf- und Beinfreiheit. Der Kofferraum mit Durchladefunktion schluckt 466 bis 1074 Liter (bei umgeklappten Rücksitzlehnen). Der zusätzliche Frunk vorne mit 72 Litern unterstreicht die Vielseitigkeit.

    Beim Antrieb stehen zwei Varianten zur Wahl. Einstieg ist der 6e mit 258 PS. Mit der 68,8-kWh-Batterie bietet er eine Reichweite von bis zu 479 Kilometern (Stadt: 605 Kilometer). Der 6e Long Range mit 245 PS kostet 1600 Euro Aufpreis. Seine 80-kWhBatterie schafft maximal 552 Kilometer (Stadt: 692 Kilometer). Beide Versionen haben Heckantrieb und ein maximales Drehmoment von 320 Newtonmetern. Mit 258 PS beschleunigen die knapp zwei Tonnen aus dem Stand bis Tempo 100 etwas schneller (7,6 zu 7,8 Sekunden), beide Varianten werden bei 175 km/h abgeregelt.

    Das E-SUV Mazda CX6-e teilt sich Plattform und Technik mit dem 6e. Der E-Antrieb wird eine wichtige Säule für Mazdas Multi-Solution-Antriebsprogramm. Die Kunden sollen im Angebot (Benziner, Diesel, Plug-in-Hybrid und Stromer) genau den für sie passenden Antrieb finden. Nach dem Mazda 6e (siehe Haupttext) startet etwa Ende 2025 noch das SUV Mazda CX6- e, wohl ebenfalls mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Dieser Sechser mit Zusatzzahl, pardon, zwei weiteren Buchstaben, dürfte sich die Antriebstechnik mit dem 6e teilen, also 258 oder 245 PS leisten. Die Optik verrät der EZ-60, der kürzlich auf der Auto China präsentiert wurde. Mit 4,85 Metern ist er rund zehn Zentimeter länger als Mazdas CX-60. | ©Mazda

    Größter Unterschied ist aber die Ladegeschwindigkeit. Der kleinere Akku lässt sich dank modernerer Zelltechnologie mit 165 kW schnellladen, der größere dagegen nur mit 90 kW. Somit verstreicht von 10 bis 80 Prozent Ladezustand die doppelte Zeit (47 gegenüber 24 Minuten). Kein Wunder also, wenn Mazda davon ausgeht, dass sich 90 Prozent der Käufer für das Einstiegsmodell entscheiden werden. Bei beiden lassen sich übrigens beim Rekuperieren, also der Rückgewinnung von Energie beim Bremsen, vier Stufen wählen. Außerdem bietet die neue Lade-App Mazda Charging europaweit Zugang zu Hunderttausenden Ladestationen.

    Der Kofferraum mit Durchladefunktion fasst zwischen 466 und 1074 Liter. | ©Mazda

    Das Fahrverhalten der windschnittigen Limousine ist geprägt von Komfort und einem angenehm niedrigen Geräuschpegel im Innenraum. Somit macht die erstklassige Soundanlage von Sony noch mehr Freude. Und das Fahrgefühl punktet bei Herz und Verstand gleichermaßen. „Die fast perfekte Gewichtsverteilung und ein niedriger Schwerpunkt sorgen für ein agiles Fahrerlebnis“, lobt Deutschland-Chef Kaplan. Wobei die präzise und sanft abgestimmte Lenkung eher zum ruhigen Cruisen als zur sportlichen Kurvenjagd einlädt. Bei den Fahrmodi stehen Normal, Sport und Individual zur Wahl.

    Fazit: Der Mazda 6e hebt sich optisch von der Masse ab und passt für alle, die Komfort, Stil sowie Effizienz suchen und außerdem lieber Limousine als SUV fahren. „Er bietet die für Mazda typischen Stärken Design und Fahrspaß und ein sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis“, freut sich Bernhard Kaplan. Dieser Sechser dürfte für Mazda weiterhin ein Grund zum Jubeln sein.