Der Dokumentarfilm ermöglicht seinem Publikum eine filmische Reise durch das Werk eines Künstlers, dessen Kunst die menschliche Existenz und die zyklische Natur der Geschichte erforscht, inspiriert von Literatur und Poesie, Philosophie, Wissenschaft, Mythologie und Religion. Aus den Trümmern der Geschichte und den Formen der Natur schuf Anselm Kiefer seine ganz eigene Ikonographie. Eine Kunst, die souverän die Grenzen zwischen Malerei, Bildhauerei und Architektur überwindet. Mehr als zwei Jahre lang folgte Wenders den Spuren des Joseph-Beuys-Schülers Anselm Kiefer und verknüpft in seinem Film die Lebensstationen und Schaffensorte einer mehr als fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere zwischen Kiefers Heimatland Deutschland und Frankreich, seinem heutigen kreativen Zentrum. Besonders dabei ist, dass Kiefer weniger in typischen Interviewszenen, sondern überwiegend durch Voice Over zu Wort kommt, durch welches das Publikum Einblick in seine Gedankenwelt gewinnt. Als jüngere Versionen des Künstlers sind zudem sein Sohn Daniel und Wenders Großneffe Anton zu sehen in gelungenen Nachstellungen. Mit dieser Dokumentation widmet Wenders nach Pina Bausch einer weiteren Künstlerpersönlichkeit eine filmische Hommage. Er zeichnet ein einzigartiges Porträt des bedeutenden deutschen Malers und Bildhauers Anselm Kiefer in gestochen scharfen, tiefen, eindrucksvollen Bildern. Der Beitrag feierte in Cannes Premiere und ist selbst ein assoziatives Kunstwerk, eine filmische Reise durch das Werk eines international geschätzten Künstlers.