Neue Führungskultur, alte Muster: Eine aktuelle Studie zeigt, dass autoritäre Chefs in vielen Firmen immer noch den Ton angeben. "aspekte" über die Chefsache "moderne Führung". Schlechte Chefs haben Hochkonjunktur - in der Fiktion mit Stromberg im neuen Film oder dem übergriffigen Verleger in Caroline Wahls Bestseller "Die Assistentin". Doch auch im echten Leben sind patriarchale Führungskräfte immer noch bittere Realität. Filmfigur Bernd Stromberg ist die Parodie des unfähigen Chefs, der Mitarbeiter runterputzt, mobbt und selbst versagt: ein Klassiker als Abschreckung auf Führungskräfte-Seminaren. "Führungskräfte werden überschätzt" - davon ist Drehbuchautor Ralf Husmann überzeugt. "aspekte"-Host Jo Schück will von ihm und Schauspieler Bjarne Mädel wissen, welche realen Vorbilder bei Stromberg eigentlich verarbeitet werden. Gerade in der Krise zeigt sich, dass die alten Hierarchie-Muster immer noch greifen, sagt Wirtschaftspsychologe Carsten C. Schermuly. Er hat an einer Studie mitgearbeitet, die nahe legt: Demokratische Führung wäre eigentlich ökonomisch vielversprechender, weil sie für weniger Ohnmacht bei den Mitarbeitenden sorgt. Und doch herrscht vielerorts die alte patriarchale Ordnung noch immer vor. Das beschreibt die zur Zeit erfolgreichste deutsche Schriftstellerin Caroline Wahl in ihrem Roman über einen übergriffigen Verleger - aus der Perspektive seiner Assistentin. Caroline Wahl hat selbst in einem Verlag als Assistentin gearbeitet. Wie geht ihre jetzige Verlegerin bei Rowohlt, Nicola Bartels, mit Macht um, fragt Jo Schück im Gespräch mit den beiden. Ein sogar "toxisches Arbeitsklima" haben ehemalige Mitarbeitende der Chefin des Kölner Filmfestivals, Martina Richter, in einem offenen Brief vorgeworfen. Darüber hat der Deutschlandfunk für eine Dokumentation ausführlich recherchiert. "aspekte" spricht mit Betroffenen, die beschreiben, was schlechte Führung in einem Menschen anrichten kann.