Im Fernsehen wird gebrutzelt, gekocht und gegrillt: Fast 100 Kochsendungen gibt es im deutschen Fernsehen, TV-Köchinnen und -Köche werden gefeiert wie Popstars. Der Begründer des Erfolgsrezepts: Clemens Wilmenrod. Mit seinem Toast Hawaii kochte er sich in den 1950er-Jahren in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Sendung wurde zum Straßenfeger. Parallel wurde auch im DDR-Fernsehen gekocht. Die Gerichte, die in der Sendung gekocht wurden, waren mit den Behörden abgestimmt. Nur was im Konsum erhältlich war, konnte auch zu Hause zubereitet werden! In den 1970er-Jahren eroberte Max Inzinger modern, witzig und ohne Haube mit frischen und kalorienarmen Rezepten der mediterranen Küche den westdeutschen Herd. Mitte der 1990er-Jahre wurde Kochen zum geselligen Event. Alfred Biolek rührte, pürierte und parlierte in "alfredissimo!", der ersten Talkshow am Herd. Heute sind Kochshows in Studio-Arenen auch Wettkämpfe - gegen die Zutaten, gegen die Zeit und gegen andere Köchinnen und Köche. Und gekocht wird inzwischen auf allen Kanälen, nicht nur im Fernsehen, sondern auch auf YouTube, Instagram & Co.Kochshows sind ein Stück Zeitgeschichte und geben einen Einblick in die Alltagswelt gestern und heute. Was macht das Erfolgsrezept aus, was sind die wichtigsten Zutaten, worin besteht das Geheimnis des Gelingens? Das erzählt diese Doku. Mit Horst Lichter, der mit einem Rezept seiner Mutter für Birnen, Bohnen und Speck startete und zu einem der bekanntesten Stars der Kochszene wurde. Mit Fernsehmoderatorin Kim Fisher, die sich an die Herzenswärme von Alfred Biolek und seinen Humor erinnert: "Es war gar nicht schlimm, wenn man was vergeigt hat. Dann hat man den Wein probiert, seine "Mmmms" gezählt und wusste, man war gut, mittel oder schlecht." Und mit Fernsehköchin Zora Klipp, die feiert, dass Tim Mälzer und Jamie Oliver nach der Jahrtausendwende den Rock 'n' Roll in die Küchen brachten. "Mälzer war so rotzig, so frech, das hat sich auch in seinen Gerichten widergespiegelt.
