Das Prinzip des geplanten Verschleißes - auch "geplante Obsoleszenz" genannt - ist in der Logik unseres Wirtschaftssystems und in unseren Köpfen tief verankert. Entsprechend gibt es darüber viele Spekulationen, aber nach wie vor noch keinen empirischen Beweis. Oder doch? In der Dokumentation "Geplanter Murks" unternehmen wir eine Nachforschung. Viele Konsumgüter - insbesondere Elektronik -- werden auf Kurzlebigkeit hin konzipiert und sind oft nur schwer, manchmal gar nicht reparierbar. Die Konsequenz: Der weltweit produzierte Berg an Elektroschrott wächst und wächst. Und Österreich befindet sich mit 22,1 kg E-Müll pro Einwohner als Umweltsünder ganz vorne. Doch wie kommt die immer knappere Lebens- und Nutzungsdauer von Elektrogeräten zustande? Ist sie gar Kalkül? Eine Strategie unserer Wachstumsökonomie? Die künstlich herbeigeführte Produktalterung ist inzwischen besser bekannt unter dem Begriff "geplante Obsoleszenz". So nennt man das bewusste Einbauen von Schwachstellen in Produkte, um deren Lebensdauer zu verkürzen. Bei manchen Druckern sind zum Beispiel eingebaute Chips entdeckt worden, die das Gerät nach einer bestimmten Anzahl gedruckter Seiten vorzeitig in den Ruhestand schicken. An Grafikkarten in Laptops treten immer häufiger Defekte auf, die sich durch besseren Einbau und Kühlung der Grafikkarte leicht vermeiden ließen. Wenn dann die Grafikkarte auch noch so eingebaut ist, dass man sie nur mitsamt der ganzen Platine tauschen kann, ist eine wirtschaftliche Reparatur kaum mehr möglich. Bei der Konstruktion von Geräten die Reparierbarkeit nicht zu beachten, bedeutet also auch eine bewusste Verkürzung der Produktlebensdauer. Seit einigen Jahren wird rege diskutiert, ob Hersteller die Lebensdauer von Produkten gezielt verkürzen.