Auf den ersten Blick wirken sie wie eine ganz normale Familie - doch der Glaube bestimmt jedes Detail in ihrem Alltag. Hannah und ihr jüngerer Bruder Timotheus wachsen in einem streng evangelikalen Umfeld auf. Hannah lebt ihren Glauben mit voller Hingabe, engagiert sich in der Freikirche und hat ein Keuschheitsgelübde abgelegt. Als jedoch der rebellische Nachbarsjunge Max in ihr Leben tritt, gerät sie ins Wanken: Zwischen jugendlicher Sehnsucht und kirchlichen Regeln fällt es ihr zunehmend schwer, ihr Versprechen einzuhalten. Die Erwartungen ihrer Familie und die Meinungen Gleichaltriger verstärken ihre innere Zerrissenheit. Auch Timotheus steckt in einem Kampf mit sich selbst. Er hat Gefühle für seinen Freund Jonas, die in seiner religiösen Welt als schwere Sünde gelten. Um sich von diesen Gedanken zu befreien, nimmt er an einem Seminar zur "Heilung" teil. Doch die Situation wird komplizierter, als er erfährt, dass auch Jonas daran teilnimmt. Anstatt zu lernen, seine Gefühle zu unterdrücken, wird die Nähe zu Jonas für ihn noch schwieriger auszuhalten. Unter dem Druck ihrer Eltern suchen beide Geschwister zunehmend nach einem Weg, Glauben, Anerkennung und jugendliche Identität miteinander zu vereinbaren. Zwischen Loyalität zur Familie, religiösem Gehorsam und dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben beginnt für Hannah und Timotheus eine schmerzhafte Suche nach Freiheit und Zugehörigkeit.
