Manuela Freitag ist die dienstälteste Domina auf der Hamburger Reeperbahn. Nach einer Kindheit und Jugend voller Abgründe erkämpft sie sich als erwachsene Prostituierte ein Stück Freiheit. In der dreiteiligen Doku-Serie erzählt Manuela Freitag die Geschichte ihres bewegten Lebens und von ihrer Arbeit als Prostituierte. Zu Beginn sei es ihr nur ums Geld gegangen. Heute überlegt sie jedoch, "was wäre, wenn's anders gelaufen wäre". Vordergründig ist die Geschichte von Manuela Freitag eine Mischung aus True Crime und Coming of Age. Aufgewachsen ohne leibliche Eltern, von Pflegeeltern und in Heimen großgezogen, wird Manuela früh Opfer von Missbrauch und gierigen Zuhältern. Doch am Ende siegt ihr Wille nach Unabhängigkeit: Sie schafft es, einen Platz als Domina in der berühmt, berüchtigten Herbertstraße zu erobern. Trotz Stigmatisierung ihres Berufsstandes schafft sie es, ihre Würde zu bewahren. Dass es ihr nach Tiefschlägen immer wieder gelungen ist, auf die Füße zu kommen, schildert Manuela lebendig, oft witzig und voller Stolz, manchmal mit Wehmut. Neben Manuelas Biografie verhandelt die Doku-Serie auch ein Stück Zeitgeschichte. Sie gibt Einblicke in den Umgang der Gesellschaft mit Prostitution und Sexarbeiterinnen, und immer schwingt die Frage mit, ob das angeblich älteste Gewerbe der Welt mit einem humanistischen Menschenbild in Einklang zu bringen ist. Aufwändige Spielszenen und Archivmaterial machen die dramatische Geschichte von Manuela Freitag und ihrer Weggefährtinnen auf der Reeperbahn spannend und miterlebbar. Manuela Freitag verbringt ihre ersten Lebensjahren bei einer Pflegefamilie in Bremen und ahnt nicht, dass dies nicht ihre leiblichen Eltern sind. Oft seien sie überfordert gewesen: "Sie hatten wenig Zeit mir irgendwie das zu geben, was ich als Kind gebraucht hätte." Dennoch bricht für die kleine Manuela eine Welt zusammen, als sie eines Tages abgeholt und in einem Heim untergebracht wird.