"Liebe, lachen und das Leben nicht so ernst nehmen!" Das ist für Johann "Hans" (94) und Ruth Stasch (92) das Erfolgsrezept ihrer langen Ehe. Seit 69 Jahren sind die beiden verheiratet. Langeweile kennen sie nicht. Der Kalender ist voll: Boule spielen, Kegelclub, Shantychor, die Rüstersieler Frauen, der Tannenbaumclub. Und mehrmals im Jahr verreisen sie. In der dritten Folge "Jahrhundert-Liebe" zeigt das NDR Fernsehen weitere schöne Liebesgeschichten aus einem sehr langen Leben. Drei norddeutsche Paare erinnern sich ans Kennenlernen, an den ersten Kuss, aber auch an ihre Kindheit und ein Leben in einer Zeit historischer Umbrüche. Wie haben sie es geschafft, ihre Liebe über Jahrzehnte frisch zu halten? Als Johann Stasch seine zukünftige Frau Ruth das erste Mal sieht, steht sie nach Ladenschluss im Schaufenster von Strumpfhaus Elisabeth in Wilhelmshaven und dekoriert die Auslage. Er ist so fasziniert von ihr, dass er wartet, bis sie Feierabend hat und sie dann bittet, mit ihm auszugehen. Ihr haben seine pechschwarzen Haare am besten gefallen, "und das Motorrad natürlich". Geknutscht wurde im Bombentrichter, wie Ruth Stasch erzählt. Dabei war der Start ins Leben nicht leicht. Johann Stasch wechselt wegen des Krieges ständig die Schule, insgesamt zehn Mal. Mit 13 Jahren muss er die Schule ganz verlassen. Das bedauert er bis heute. Ruth Stasch erlebt eine strenge Kindheit, erinnert sich noch an den Schürhaken, mit dem ihre Mutter sie züchtigt. Sie will es anders machen und erzieht ihre drei Kinder sehr liebevoll. Bis heute leben ihre beiden Söhne und ihre Tochter im Umkreis von wenigen Kilometern. "Wenn ich sie eine Woche mal nicht gesehen habe, fühle ich mich krank", sagt sie. Tanzen ist ihre Leidenschaft Seit 72 Jahren "tanzen" Anna und Jürgen Groth gemeinsam durchs Leben. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Noch immer gehen sie mindestens einmal in der Woche zum Tanztee. Tango, Walzer, Wange an Wange, so lieben es Anna (90) und Jürgen Groth (93).