Für Angehörige ist es oft nur schwer nachvollziehbar, warum sich Demenzkranke so verhalten, wie sie es tun. Sie werden herausgefordert, sich auf den anderen Menschen einzulassen, seine Lebensrealität anzuerkennen und zu akzeptieren. Frei von Vergangenheit und Zukunft erwächst jedoch eine Möglichkeit, gemeinsam mit der oder dem Erkrankten nur den Moment erleben zu können und diesen aktiv zu gestalten. Im Stil des dokumentarischen Genres "Cinepoem" erkundet der Film solche Augenblicke. Der Verlust der kognitiven Fähigkeiten führt zuweilen auch zu humorvollen Verwechslungen und zutiefst berührenden Momenten, in denen man als Außenstehende:r erkennt, wie die Erinnerung des Demenzkranken verblasst. Der Dokumentarfilm wurde in der stationären Wohngruppe des Gradmann Hauses in Stuttgart gedreht. Er baut eine starke emotionale Nähe zu den Protagonist:innen auf und unternimmt den Versuch, ihre Innenwelt zu interpretieren - ohne die Konflikte und die Schwere des Themas auszusparen.
