Karina Schönmaier (20) ist das neue Gesicht Deutschlands im Geräteturnen. Bei der Europameisterschaft 2025 in Leipzig gewinnt sie überraschend zwei Mal Gold (Sprung und Mixed) und einmal Silber (Mannschaft). Der Höhepunkt ihres emotionalen und ungewöhnlichen Weges im deutschen Leistungsturnen. Denn anders als andere Turntalente wechselt Karina Schönmaier nicht schon in jungen Jahren auf ein Sportinternat. Sie wächst in Bremen-Huchting auf, einem sozial schwachen Stadtteil mit vielen Problemen, ihre Mutter ist alleinerziehend mit drei Kindern. Schon früh ist die Geräteturnhalle vom TuS Huchting das zweite Zuhause von Karina Schönmaier. Die dortige Trainerin erkennt und fördert ihr großes Talent von Beginn an. Aber: Die Halle ist viel zu schlecht ausgestattet für ein Training auf diesem Niveau. Doch sie finden ganz eigene Lösungen, damit das schüchterne und familienverbundene Mädchen bleiben kann. Aus der kleinen alten Halle in Bremen-Huchting schafft Karina Schönmaier es im Alter von 17 Jahren in den Nationalkader und zur Turn-WM 2022 in Liverpool. Angesichts der Umstände eine Sensation im Turnsport. Kurz danach wechselt sie doch auf den Bundesstützpunkt nach Chemnitz - und gerät in eine große Krise. Der Wechsel macht Karina Schönmaier schwer zu schaffen, doch sie kämpft sich zurück. Drei Jahre später hofft sie nun nach der Goldmedaille bei der Turn-EM in Leipzig sogar auf ein Turn-WM-Finale im Oktober. Doch dafür muss sie den Schwierigkeitsgrad ihrer Übungen noch anspruchsvoller machen. Die Zeit ist knapp und die Anforderungen für eine Qualifikation zur Weltmeisterschaft sind hoch. Zudem steht Schönmaier nach ihrem EM-Titel das erste Mal auch öffentlich unter Druck und im Fokus, zumal mit Helen Kevric und Pauline Schäfer-Betz zwei sehr starke Turnerinnen verletzt ausfallen. Diese NDR Dokumentation zeichnet die Karriere der gebürtigen Bremerin Karina Schönmaier von Kindesbeinen an nach und begleitet die Turnerin auf ihrem Weg zum WM-Ticket 2025.