Ein Fenster zur Welt - 70 Jahre Kultur im Fernsehen: Am 1. August 1955 begann die Ära des Fernsehens in Österreich. Das neu erfundene Medium hat maßgeblich zur Konstruktion einer nationalen Identität im Nachkriegsösterreich beigetragen. Etwa durch Sendungen wie der ersten TV-Seifenoper "Fernsehfamilie Leitner" mit Publikumslieblingen wie Alfred Böhm, Gertraud Jesserer oder Peter Weck, die ab 1958 das Wohl und Weh einer bürgerlichen Wiener Mittelstandsfamilie in den 1950er und 1960er Jahren widerspiegelte. Für Vergangenheitsbewältigung und einen veritablen Skandal im TV sorgten Helmut Qualtinger und Carl Merz mit dem Monolog "Herr Karl" im Jahr 1961 im TV und schrieben damit Geschichte. Für ähnlich heftige Diskussionen sorgte in den 1970er Jahren Ernst Hinterberger mit seiner inzwischen zum Kult gewordenen Serie "Ein echter Wiener geht nicht unter" mit Karl Merkatz alias Edmund Sackbauer. "Mein TV is net deppert" würde der "Mundl" vielleicht heute sagen. Von Peter Turrinis "Alpensaga" bis Felix Mitterers "Piefke-Saga", von Oscar-Preisträger Christoph Waltz' ersten Gehversuchen im TV bis zu "Jetzt hat uns die den Schas gewonnen", als Conchita Wurst beim Songcontest in Kopenhagen siegte. Der "kulturMontag" bringt anlässlich 70 Jahre Fernsehen einen Streifzug durch die Kulturproduktionen dieser Ära. Zwischen zwei Welten - Weltpremiere für T.C. Boyles neues Werk in Wien: Mit seinen Romanen greift er aktuelle gesellschaftspolitische Themen auf und legt die Finger in die Wunden der Zeit. Der US-amerikanische Bestseller Autor T.C. Boyle blickt aus einer der schönsten Ecken Kaliforniens auf den Zustand der Welt, versucht positiv zu bleiben und verzweifelt doch an der Gegenwart. Seit vielen Jahren verfasst er seine Bücher mit einer Mischung aus Witz, Abgründigkeit und prophetischer Vorahnung in seinem Haus in Montecito, das der große Architekt Frank Lloyd Wright erbaut hat, und meint, die Welt sehe man in Echtzeit kollabieren.





