Die Naturerscheinungen der geheimnisvollen Bergwelt des Mariazeller Lande inspirierten uralte Geschichten über Dämonen, Hexenberge und sagenhafte Goldschätze.Das Land zwischen Ötscher und Hochschwab im Grenzgebiet zwischen Niederösterreich und der Steiermark bietet malerische Steinwogen, geheimnisvolle Höhlensysteme, eindrucksvolle Schluchten, wilde Wasser und weitläufige Wälder.Schon der Gründung der berühmten Basilika von Mariazell geht eine märchenhafte Geschichte voraus. 1157 wurde ein Benediktinermönch namens Magnus in die Gegend entsandt. Am Abend des 21.12. versperrte ihm eine Felswand den Weg. Der Mönch soll eine aus Lindenholz geschnitzte Marienstatue bei sich gehabt haben. Und erflehte von ihr Hilfe aus seiner misslichen Lage. Worauf sich die Felswand wie durch Zauberhand geöffnet haben soll. An seinem Ziel angekommen, platzierte der Mönch die Statue auf einem Felsen. Er machte sich unverzüglich daran, Holz und Reisig zu sammeln, um einen Unterstand für die Statue zu bauen, eine "Zelle". An genau dieser Stelle soll heute die Basilika von Mariazell stehen. Und die geschnitzte Marienstatue wird bis heute als Gnadenmutter verehrt. In der Gegend sind Fabeln und mystische Geschichten allgegenwärtig. Direkt vor den Toren des Wallfahrtsorts liegt der Erlaufsee. An manchen Tagen zeigt der ungewöhnlich klare See eigentümliche Farbspiele: Große helle und dunkle Flecken erscheinen auf der Wasseroberfläche. Dahinter soll eine schaurige Begebenheit stecken. Wo der See silberhell wirkt, soll einst eine wunderschöne, lebenslustige Müllerin von ihrem eifersüchtigen Mann ertränkt worden sein. Der Rasende richtete sich anschließend selbst, wovon die dunklen Flecken zeugen. Mitunter hatte die Legendenbildung unbeabsichtigte Nebeneffekte und weckte den menschlichen Forscherdrang. Hartnäckig hielt sich etwa das Gerücht, dass mit sagenhaften Schätzen beladene "Venedigermandeln" den Höhlen des Ötscher entstiegen sein sollen. Was das Interesse von Kaiser Rudolf II.
