Hitler-Memes und Hakenkreuze in Chats: Während Games selbst meist streng reguliert sind, breitet sich in begleitenden Foren und Communities rechtsextremes Gedankengut ungestört aus. Plattformen wie Steam, Twitch und Discord werden gezielt genutzt, um Jugendliche über Bildwitzchen, Provokationen und Anti-Woke-Rhetorik zu ködern. Was für manche wie pubertärer Humor aussieht, dient anderen als Einstiegsdroge in ein radikales Weltbild. Spätestens seit dem Attentat von Halle, das live auf einer Gaming-Plattform gestreamt wurde, ist klar: Die digitale Spielewelt ist keine unpolitische Parallelwelt. Der Verfassungsschutz beobachtet die Szene, antifaschistische Initiativen schlagen Alarm. Doch was lässt sich gegen den Hass im Netz tun? Die Dokumentation "Nächstes Level: Menschenhass" begleitet Gamer, Forscher und Aktivisten, die sich gegen rechten Einfluss im digitalen Raum wehren. Darunter der bekannte Streamer Staiy, der Politik und Gaming kombiniert - und dafür täglich Morddrohungen erhält. "Als ich auf der Gamescom war, hatte ich Personenschutz", sagt er. Auf der diesjährigen Gamescom, der weltweit größten Spielemesse, trifft das Filmteam Gamerinnen und Gamer, von denen viele bereits Erfahrungen mit Hass gemacht haben, sei es in Voice-Chats, Foren oder Livestreams. Games sind längst gesellschaftlicher Mainstream. Das Publikum ist divers, viele Entwickler setzen auf Repräsentation: weibliche Soldaten, queere Romanzen, schwarze Hauptfiguren. Doch genau das provoziert massiven Widerstand. Für rechte Kulturkämpfer ist Gaming zum Schlachtfeld geworden - gegen alles, was sie für "woke" halten. Auch Tech-Milliardär Elon Musk stimmt regelmäßig mit ein: "Stop killing art with woke propaganda", schreibt er auf X. Viele große Studios kennen das Problem: Wer Diversität abbildet, wird Ziel von Shitstorms. Der Vorwurf: Politik habe in Games nichts verloren.