Ordinary Love

Mit energischen Schritten gehen Tom (Liam Neeson) und Joan (Lesley Manville) der Strasse entlang bis zu dem kleinen Baum, der das Ende ihres täglichen Spaziergangs markiert. Dort angekommen kehren sie lachend und händchenhaltend um. Zuhause mokiert sich Tom über die Fitbit-Uhr, die er seit kurzem trägt, weil er sich endlich mehr bewegen soll. Dann holt er sich ein Bier und Joan macht ihn darauf aufmerksam, dass damit das Walking seinen ganzen Sinn verliert. Die beiden sind seit vielen Jahren glücklich verheiratet und ihre Zuneigung und ihr Vertrauen zueinander schwingt in jedem Satz und jedem Blick mit. Dann entdeckt Joan einen Knoten in ihrer Brust. Es wird schon nichts sein, meint Tom, sie ist ja nicht mehr die jüngste, Geschwülste, Beulen, Schmerzen, die gehören im Leben einfach dazu. Am nächsten Tag rät der Arzt zu einer raschen Mammografie. Tom versucht so lange als möglich, den Gedanken an das Schreckliche zu verdrängen, während Joan sich bereits darauf einstellt. Als schliesslich Brustkrebs diagnostiziert wird, wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt. Während der Behandlung lernt sich das Paar auf eine völlig neue Art und Weise kennen und muss darüber nachdenken, wie die Zukunft aussehen könnte. Dank Liam Neeson und Lesley Manville, die wunderbar einfühlsam die Zärtlichkeit und Zerbrechlichkeit einer gut funktionierenden Paarbeziehung darstellen, schafft es "Ordinary Love" trotz des traurigen Themas aufbauend und lebensbejahend zu sein. Die Kritiken waren sich einig, dass sich der Film dank des sanften Humors, der Wärme und des authentischen Spiels der beiden wohltuend von durchschnittlichen Krankheitsdramen abhebt. Liam Neeson war in den letzten Jahren eher als taffer Actionheld auf der grossen Leinwand zu sehen denn als feinfühliger Ehemann. Doch hat der Nordire in seiner langen Karriere auch in vielen Dramen gespielt, am beeindruckendsten sicher sein Auftritt als Oskar Schindler in "Schindler's List", für den er eine Oscarnomination erhielt.