Prosit Neujahr! Wenn an Silvester um Mitternacht alle feiern, sind Polizistinnen und Polizisten in Hannover und in Buchholz in der Nordheide schon seit Stunden im Dauereinsatz. Für sie ist es die wohl aufregendste Nacht des Jahres. Allein in Niedersachsen waren vergangenes Silvester rund 2000 Beamte unterwegs auf Streife. Ihre Bilanz: zwar gingen die Fallzahlen insgesamt zurück; und doch gab es 1500 Einsatzlagen, mehr als 600 eingeleitete Strafverfahren und neun Festnahmen. Mehr als ein Dutzend Polizisten wurden verletzt, hauptsächlich durch Flaschenwürfe, Böllerangriffe und Handgreiflichkeiten. Voller Einsatz, sowohl in der Großstadt als auch am nördlichen Rand der Lüneburger Heide: "Die Nordreportage" begleitet je zwei Streifen-Duos während des Jahreswechsels in der Landeshauptstadt Hannover und rund um die 40.000-Einwohner-Stadt Buchholz in der Nordheide. In Hannover kommt es laut Innenministerium und Polizeigewerkschaften in den vergangenen Jahren immer häufiger zu Gewalt gegen Polizei- und Rettungskräfte: Flaschen- und Steinwürfe, Angriffe mit Pyrotechnik, Eisenstangen und Schreckschusswaffen gehören demnach mittlerweile zum Jahreswechsel dazu. Bei Löscharbeiten wird selbst die Feuerwehr immer wieder Ziel von Angriffen, auch hier schreitet die Polizei ein. Dazu kommen Verletzungen durch illegale Böller. So musste etwa im vergangenen Jahr die Hand eines 14-Jährigen teilamputiert werden. In Teilen der Innenstadt ist die Knallerei ganz untersagt. Aber halten sich hier auch wirklich alle daran? Auch in Buchholz in der Nordheide gehören brennende Mülleimer, Trunkenheitsfahrten und Sachbeschädigungen zu Silvester wie Raclette, Bleigießen oder "Dinner for One". In den vergangenen Jahren stieg hier die Zahl der Einbrüche, die Polizei verfolgte die Täter zum Teil noch am Tatort - meist vergebens. Immer mehr illegale Böller kommen laut Behörden aus dem Ausland nach Deutschland und mit ihnen steigt die Zahl der Verletzten, so auch in der Nordheide.
