Chryssoula Papageorgiou ist entschlossen: Zusammen mit anderen Bewohnerinnen und Bewohnern des alternativen Stadtteils Exarchia zieht die Grundschullehrerin gegen die Stadt Athen vor Gericht. Auf dem zentralen Platz von Exarchia soll eine U-Bahn-Haltestelle errichtet werden, Papageorgiou und ihre Mitstreiter konnten den Bau vorerst stoppen. Sie haben die Befürchtung, dass das ganze Viertel "aufgewertet" werden soll und die U-Bahn erst der Anfang ist. Danach eröffnen neue Geschäfte, Hotels werden gebaut, Touristen kommen und die Mieten steigen. Für Vize-Bürgermeister Vasilis Axiotis ist dagegen klar, dass es eine U-Bahn-Haltestelle in einem so zentralen Viertel wie Exarchia geben muss. Die Stadt, sagt er, sei eine zeitgenössische Metropole, die aber noch gar nicht danach aussehe. Das soll sich nun ändern, nicht nur in Exarchia. Zählen kann er dabei auf die Unterstützung der Hotelindustrie, denn auch diese sieht in Athen massives Potenzial. Die israelische Hotelkette "Brown Hotels" will bis 2025 40 Hotels in der Stadt betreiben. Geschäftsführer Leon Avigad findet den Wandel durchweg positiv. Die Aufwertung des Viertels und der ganzen Stadt ziehe Touristen an, die wiederum den Umsatz lokaler Betriebe steigern würden. Eine Win-Win-Situation. Die anhaltende Transformation der Stadt hält die Bewohner seit Monaten in Atem. Es geht um nichts weniger als die Frage, wem Athen in Zukunft gehören soll - den Anwohnern oder den Touristen?
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