Clark wollte partout nicht nach Leimbach, doch der Richter stellte ihn vor die Wahl: Paragraf 35 Betäubungsmittelgesetz, Therapie statt Strafe. Das hieß für Clark: Mindestens ein Jahr Lebensgemeinschaft Leimbach - oder Gefängnis. Bei seiner Ankunft muss Clark alles abgeben. Kleider, Fotos, Handy, Musik. Alles wird gefilzt und - bis auf die Kleidung - einbehalten. Nathan lebt schon zweieinhalb Jahre hier und weiß, wie sich das anfühlt: "Du stehst erst mal blank da. Du hast eigentlich nichts, außer dein Chaos im Kopf: Ich will wieder Drogen nehmen." Auch deshalb ist die ersten drei Monate kein Kontakt nach draußen erlaubt. Die Tage sind streng getaktet, die Gemeinschaft trifft sich pünktlich zu den Mahlzeiten. Und: tägliche Zimmerkontrolle, Schulpflicht oder Arbeitsdienste. Wer sich nicht daran hält, wird sanktioniert. Halten sich die Jugendlichen an die Regeln, können sie sich nach und nach Privilegien zurückerobern: persönliche Dinge, MP3-Player, Handy. Doch vor allem sollen sie Struktur lernen. Verlässlichkeit. Konflikte mit Worten lösen. Dabei hilft die Gemeinschaft, die wie eine große Familie zusammenlebt. Etwa 16 männliche Jugendliche und 15 Erwachsene - die meisten waren selbst drogensüchtig. Jens, früher alkoholkrank, durchschaut rasch, ob Suchtdruck das Verhalten der Jungen bestimmt. Seit zehn Jahren ist er clean. Er ist ein Beispiel, dass man es schaffen kann. Und: Jungen wie Clark, die die Schule geschmissen haben, können hier ihren Schulabschluss nachholen. Rund zwei Drittel der Jungen aus Leimbach schaffen den Neustart ins Leben. Überdurchschnittlich viele. (Namen von der Redaktion geändert)
Wiederholungen
07. Oktober | 11:25 | Arte |
Re: Endlich clean! Neustart ins Leben
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Re: Endlich clean! Neustart ins Leben
Folgesendung: 20:15 / Arte
Die unbarmherzigen Schwestern
110 Minuten
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