In der Ostsee galten Kegelrobben noch vor 40 Jahren als so gut wie ausgestorben. Der Mensch hatte sie erbarmungslos gejagt. Erst als die Tiere unter Schutz gestellt wurden, erholten sich die Bestände. Inzwischen leben wieder 55.000 Tiere in diesem Binnenmeer und machen den Fischern das Leben schwer. Etwa zehn Kilo Fisch frisst eine ausgewachsene Kegelrobbe am Tag. Janis Krumins ist einer der letzten Fischer an der lettischen Ostseeküste. Er hat sein Handwerk an die Tiere angepasst. Mit bissfesten Netzen und reusenähnlichen Eigenbauten, versucht er, den Raubtieren zu trotzen. Um die Fischer zu schützen, hat die schwedische Regierung den Schutzstatus der Tiere gesenkt und inzwischen sogar wieder die Jagd auf eine begrenzte Anzahl von Kegelrobben erlaubt. Eine Quote die bisher ohnehin nicht ausgeschöpft wird. Der Abschuss der Tiere bei Wind und Welle ist schwierig. Zudem ist das Vermarkten der Beute nicht gestattet. Wissenschaftler Peter Ljungberg hat einen Jäger begleitet und befürwortet die Jagd auf die bis zu 200 Kilogramm schweren Meeressäuger. Die geschätzten 400 Tiere an Deutschlands Ostseeküste sind bisher geradezu unbedeutend. Trotzdem stehen Fischer unter Verdacht, im vergangenen Herbst mehr als 40 der geschützten Tiere bewusst in Reusen oder Netze gelockt zu haben, um sie ertrinken zu lassen. Sie sind tot an Mecklenburg-Vorpommerns Küste gespült worden. Meeresbiologin Judith Denkinger vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund hat die Kadaver seziert. Die Tiere scheinen tatsächlich ertrunken zu sein. Die Rückkehr der Kegelrobben ist an der deutschen Ostseeküste ist sie zu einem Krimi geworden - und sorgt auch in anderen Ländern für Ärger.
