Als 2021 das Werk des Autozulieferers GKN geschlossen wird, gehen die rund 500 Arbeiterinnen und Arbeiter in den Widerstand. "Wir sind jetzt seit fast 1.400 Tagen durchgehend in einer permanenten Betriebsversammlung," erzählt Dario. Ihre selbstgebaute Streikzentrale auf dem Fabrik-Gelände ist rund um die Uhr besetzt. So wollen sie sich gegen die Kündigungen wehren. Und tatsächlich: Das Arbeitsgericht in Florenz hat die Entlassungen mehrfach aufgehoben. Der neue Eigentümer, der Unternehmer Francesco Borgomeo, zahlt schon lange keine Löhne mehr, obwohl er müsste. "Es wird alles getan, um uns zum Aufgeben zu bewegen", klagt Dario. Nur noch knapp 60 Arbeiter sind übriggeblieben, einer von ihnen ist Snupo. "Klar gab es Zeiten, in den ich heulen wollte. Ich schaue schon gar nicht mehr auf mein Konto." Doch die Arbeiter sind nicht nur im Widerstand, sie wollen mit einem eigenen Businessplan ihre Arbeitsplätze retten. Ihre Idee: Statt Antriebswellen sollen künftig, in genossenschaftlicher Eigenregie, Lastenräder und Solarpanels in der Fabrik produziert werden. Und auch der Staat zeigt Interesse am Erhalt der Arbeitsplätze und der Fabrik. Ein neues Gesetz erlaubt es den Kommunen und lokalen Behörden die Kontrolle über das 40.000 qm große Gelände zu übernehmen. Doch die Zeit drängt. Denn der Fabrikbesitzer droht mit der Räumung. "Sollte die Räumung durchkommen, wäre das das Todesurteil für unseren Neuanfang," fürchtet Dario.
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Sendungsinfos
OTOriginaltitel:
Re: Italiens längster Arbeitskampf
Folgesendung: 20:15 / Arte
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90 Minuten
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