Den Freihafenstatus ringt die Hansestadt 1881 Reichskanzler Bismarck ab. In nur sechs Jahren stampfen die Hamburger das größte Lagerhausensemble der Welt aus dem Boden. Dafür muss ein ganzer Stadtteil weichen, knapp 20.000 Menschen werden vertrieben. Im Schutz des Kaiserreichs blüht der Handel auf. Die Hansestadt steigt bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges nach London, New York und Rotterdam in die Liga der bedeutendsten Häfen der Welt auf. Lange gilt die Keimzelle des Hamburger Hafens als Monument der ruhmreichen Geschichte von hanseatischem Kaufmannsgeist und feinen Profiten in einer Stadt, die bis heute die meisten Millionäre Deutschlands zählt. Dass dieses rapide Wachstum nicht nur der Speicherstadt zu verdanken ist, sondern vor allem der von hanseatischen Kaufleuten angestoßenen rigorosen deutschen Kolonialpolitik, wird bis heute gerne unterschlagen. "Im Kern", so der Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer, "ging es in Hamburg immer nur ums Geld, das zu großen Teilen aus der Landnahme auf dem Schwarzen Kontinent stammte." Reparationszahlungen nach dem Ersten Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise dämpfen den hanseatischen Kaufmannsgeist. Der Zahlungsverkehr läuft fast nur über Devisen, die täglich neu eingetauscht werden müssen. Dennoch beschließen die Hamburger, das bereits abgerissene "Gängeviertel" gegenüber der Speicherstadt neu zu bebauen. Devisen sind gefragt. In diese Bresche springt der reichste Hamburger Kaufmann seiner Zeit: Henry Brarens Sloman, der mit dem Handel von Salpeter aus Chile ein Vermögen machte. Sloman beauftragt Fritz Höger, einen Absolventen der Hamburger Baugewerbeschule, mit Planung und Bauausführung des ersten "Hamburger Wolkenkratzers". Kaum ist das "Chile Haus" an Hamburgs Fischertwiete 1924 eingeweiht, nimmt es als "Ikone des Backsteinexpressionismus" einen prominenten Platz in der Architekturgeschichte ein. Für Chile Haus und Speicherstadt ist der Zweite Weltkrieg eine Zäsur.
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