Auf der Flucht von Benin nach Belgien begegnet der zehnjährige Tori (Pablo Schils) der knapp volljährigen Lokita (Joely Mbundu). Von da an geben sich die beiden als Geschwister aus - für Lokita die einzige Hoffnung auf eine Aufenthaltsgenehmigung. Ihre gemeinsame Reise hat sie eng zusammengeschweisst, doch die Realität holt sie ein: Behören stellen ihre Bindung infrage, das Geld wird knapp, und um zu überleben, geraten sie in die Hände des Drogengeschäfts. Was als Ausweg beginnt, entwickelt sich rasch zu einer gefährlichen Abwärtsspirale, die ihre Freundschaft und ihre Zukunft bedroht. Die belgischen Filmemacher Jean-Pierre und Luc Dardenne, auch Dardenne-Brüder genannt, behandeln in ihren Werken soziale und moralische Fragen und gelten heute als prägende Ikonen des europäischen Sozialkinos. Mit ihrem neuen Werk widmen sich die Brüder einem der drängendsten Themen unserer Zeit: Migration und die Suche nach einem würdigen Leben. "Tori und Lokita" inszenieren sie mit ihrer unverwechselbaren Handschrift: nüchtern, präzise und voller Empathie. Luc sagte in einem Interview, dass sie mit dem Film die Freundschaft zwischen den beiden jungen Menschen zeigen wollten, die ihnen hilft, die Situation zu meistern. Für seinen Bruder Jean-Pierre bestehe das Ziel darin, die Erzählung junger Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und durch sie zu zeigen, wie die Dinge heutzutage funktionieren. Dank der grossartigen Darbietungen der beiden Laiendarstellern gelingt ihnen damit ein emotional erschütterndes Werk.
