Bulgarien im Wandel
Die Sorge vor steigenden Preisen ist groß, Fake News schüren zusätzlich Ängste. Bulgarien steht vor der Euro-Einführung, doch von Euphorie ist wenig zu spüren. Das Land kämpft ohnehin seit Jahren mit Armut, Korruption und Massenabwanderung. Gleichzeitig erlebt Bulgarien einen kulturellen Aufschwung - zwischen Tradition, Trend und internationaler Popkultur. "Tracks East" geht mit Maria und Vidina Popov auf Roadtrip durch das Heimatland ihrer Eltern, um diesen Wandel zu erkunden. Im traditionsreichen Dorf Jeravna starten sie beim Festival der Trachten: Tausende feiern dort ein "Zurück zu den Wurzeln". Hier fragen die Popovs, wie Tradition und Zukunft, Heimatliebe und Euro-Beitritt zusammenpassen. In Sofia treffen sie die Anwältin und Polit-Influencerin Mimi Shishkova-Petrova, die mit Humor gegen Fake News kämpft und Tabus bricht. Die Popovs zeigen auch, wie verwurzelt Bulgarien in der Popkultur ist - oft, ohne dass viele es merken. Der bulgarische Chor Le Mystère Des Voix Bulgares inspirierte Drake und Haftbefehl, junge Künstlerinnen und Künstler mixen Tradition mit Trash und Post-Kommunismus-Ironie. Das Gen-Alpha-Phänomen Skibidi basiert auf einem bulgarischen Song. Ein Künstler überstrahlt sie aber alle: Azis. Chalga-Superstar, queere Roma-Ikone, wandelbar bis zur Unkenntlichkeit - und zugleich Liebling der Massen. Es gibt niemandem im ganzen Balkan, der Azis' "Sen Trope" nicht kennt. Maria Popov liefert einen journalistischen Blick, Vidina Popov künstlerische Energie - gemeinsam öffnen sie Türen zu Menschen, Geschichten und Perspektiven, die Bulgarien in seiner ganzen Spannung zeigen: zwischen Provinz und Clubszene, politischer Krise und kulturellem Aufbruch.
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