Dicke Spinnen mit haarigen Beinen, die auf uns zu krabbeln. Die Angst vorm Kontrollverlust, wenn das Flugzeug abhebt oder der Abstand zur Erde zu groß wird. Die Furcht, dass hinter einem Symptom eine lebensbedrohliche Krankheit lauern könnte. Angst ist ein mächtiges Gefühl - sie verändert die Wahrnehmung und lässt uns an unserer Sicherheit zweifeln. Aber was, wenn die Panik nicht weggeht, wenn sie den Alltag bestimmt und man damit leben muss? Kann man das Fürchten lernen? Der Musiker Nicholas Müller musste seine erfolgreiche Karriere mit der Band Jupiter Jones beenden, weil er unter einer Angststörung litt. Seine Panikattacken kamen völlig unvermittelt und verfolgten ihn bis auf die Bühne - Auftritte vor Menschenmengen wurden zum Risiko - für ihn und die Band. Wie geht es ihm heute? Und wie hat er es gelernt, seine Angst auszuhalten? Und wie gehen andere Künstlerinnen und Künstlern damit um? In seinen wilden Illustrationen taucht der Zeichner Nandovan Arb tief in die eigene Seelenwelt ab. Seine Angsträume malt er in schillernden Farben. In seinen preisgekrönten Büchern scheinen sie für die Betrachter lebendig zu werden. Ana Vujic hält in ihren großformatigen Zeichnungen vor allem den beängstigenden Zustand der Welt fest. Dauerkrisen, Krieg, Katastrophen - in ihren schroffen Kohlebildern und verrätselten Figuren macht sie ihre Ängste sichtbar. Der Puppenspieler und Philosoph Stephan Wunsch fragt sich in seinem Buch "Verrufene Tiere", warum bestimmte Kreaturen uns Menschen so sehr ekeln oder ängstigen: Spinnen, Haie, Geier - was lösen sie in uns aus und warum? Sein Buch aber zeigt auch: Für manche Ängste können wir gar nichts.