Die ewigen Geschichten von Klein gegen Groß, David gegen Goliath, vom Dachdecker, der den Weltklassestürmer stoppt: Sie machen den DFB-Pokal aus. Sportplätze in der Provinz werden zu Stolpersteinen für Titelfavoriten, Amateurkabinen zum Ort ekstatischen Jubels. Ein besonderer Zauber. Die Dokumentation widmet sich zwei Pokalsensationen aus dem Norden: 2005 besiegt der damalige Zweitligaaufsteiger Eintracht Braunschweig in der ersten Runde das Starensemble von Borussia Dortmund, sieben Jahre später scheitert Bundesligist 1. FC Nürnberg überraschend beim Viertligisten TSV Havelse. Flutlichtausfall in Braunschweig, Hitze in Havelse - besondere Bedingungen prägen die beiden Partien, die in die Geschichte des Wettbewerbs eingehen und einmal mehr für die "eigenen Gesetze" des DFB-Pokals stehen. Im August 2005 empfängt die Eintracht an der altehrwürdigen Hamburger Straße den BVB. Fans stehen sogar nachts an, um Tickets zu kaufen. Dazu kommt eine Liveübertragung des DFB-Pokalsspiels im Ersten. "Ich stand immer unter Adrenalin, aber in dem Spiel war es extrem. Ich wollte es allen beweisen", erinnert sich BTSV-Verteidiger Jan Tauer. "Wenn es losgeht, dann gibt es 90 Minuten Knallgas." Doch Bundesligist Borussia Dortmund dominiert die Partie und geht durch Jan Koller in Führung. Dann aber fällt in der 35. Minute das Flutlicht aus. "Ich hatte Angst, dass das Licht nicht wieder angehen würde", so der damalige Braunschweiger Trainer Michael Krüger. "Was passiert, wenn das Spiel abgebrochen wird? Wird es automatisch für Dortmund gewertet?" In den Katakomben versucht Elektromeister Rainer Szielasko, das Spiel des Jahres für die Eintracht zu retten. Der 19. August 2012 ist der heißeste Tag des Jahres in Niedersachsen. Der 1. FC Nürnberg spielt in der ersten Pokalrunde beim Regionalligisten TSV Havelse. "Fußballerisch hatte ich die nicht so auf der Landkarte. Aber es handelte sich natürlich um ein unterklassiges Team. Für uns als Bundesligist war klar: Das muss ein Sieg sein!



