Mutter und Sohn. Ein Leben in Deutschland, meist alles andere als märchenhaft, voller Hoffnung und ebenso viel Ernüchterung. Nach dem preisgekrönten Roman von Dinçer Güçyeter. Fatma ist "Gastarbeiterin" der ersten Generation. Für die Zukunft ihres Sohnes Dinçer hat sie klare Vorstellungen, doch der träumt von einem Leben als Künstler. Ein musikalisches Mutter-Sohn-Porträt zwischen Liebeserklärung und Abrechnung. Während ihr Mann immer mehr Schulden anhäuft, schuftet Fatma Zehn-Stunden-Schichten in einer Vergaserfabrik und als Erntehelferin. Sie ersehnt sich nichts mehr als einen Sohn und betet dafür zur Heiligen Maria - nicht, ohne sich zugleich bei Allah zu entschuldigen. Tatsächlich, ihre Wünsche werden erfüllt: Ihr ein und alles, ihr Sohn Dinçer, wird geboren. Doch war es nicht göttliche Fügung, sondern ein medizinischer Eingriff, der schließlich Fatmas Kinderwunsch wahr werden ließ. Fatmas Leben scheint nun perfekt, und das ganze Glück der Mutter lastet nun auf den Schultern des Sohnes. Regisseur Hakan Savaş Mican kitzelt immer wieder den Humor aus diesem melancholischen Text und verwandelt "Unser Deutschlandmärchen" am Berliner Maxim Gorki Theater in eine Revue aus traditionellen türkischen Liedern und modernen Protestsongs. Eine Einwanderungsgeschichte über Lebensentwürfe, die auseinanderdriften, über enttäuschte Erwartungen, gelebte und geplatzte Träume.