Filmemacherin Marie steckt in der Krise. "Schreib doch ein neues Drehbuch", rät gut gemeint ihr Ehemann. Wenn das so einfach wäre! Als eines Morgens Fotos und Filmaufnahmen aus ihrer Kindheit in einer Kiste vor der Tür stehen, führen sie Marie in einer emotionalen Zeitreise zurück in die eigene Vergangenheit. Die Aufnahmen hat ihr Vater gemacht, ein passionierter Fotograf. Wie in einem Sog befasst sich die 48-jährige Marie mit den Erinnerungsstücken und vernachlässigt zunehmend den Familienalltag, ihre Gedanken kreisen immer mehr um ihre eigene Geschichte. Als Kind erfährt Marie, dass ihre Mutter schwer erkrankt ist. Dass es Krebs ist, wird verschwiegen. Für ihren kindlichen Trotz, mit dem sie auf diese Nachricht reagiert, hat niemand Verständnis. Der Vater schickt sie zunächst zu den Großeltern nach Bayern, wo man ebenfalls mit Maries rebellischer Art und ihrem Heimweh überfordert ist. Zurück in Köln passiert die Katastrophe: Die Mutter stirbt. Die kleine Marie fühlt sich schuldig - wegen ihrer Widerspenstigkeit - am Tod der Mutter. Nach dem Begräbnis bleibt Marie mit ihrem Vater und ihrem Bruder "mutterseelenallein" im "Vatersland" zurück. Der Vater versinkt in seiner Trauer, die Hilfsbedürftigkeit seiner Tochter erkennt er nicht, und begegnet der Krise mit militärischem Drill. Er lässt Marie den Haushalt organisieren und macht sie zum Objekt seiner Fotoaufnahmen. Über die Mutter wird nicht mehr gesprochen. Bei ihrem älteren Bruder findet Marie auch keinen Halt. Dem Vater entgleitet zunehmend die Erziehung seiner aufmüpfigen Tochter. Er schickt sie auf ein katholisches Mädcheninternat. Die Nonnen praktizieren den gleichen autoritären Erziehungsstil, aber Marie ist gewitzt genug, sich immer wieder zur Wehr zu setzen.