Christopher (23) aus Bochum und Nele (23) aus Köln stehen am Anfang ihres Engagements. "37°Leben" begleitet die beiden auf ihrer Suche nach einem passenden Ehrenamt. Ehrenamt hält unsere Gesellschaft zusammen - von Jugendarbeit bis Hospizbegleitung. Viele Organisationen suchen händeringend neue Freiwillige: Es fallen unterschiedliche Aufgaben an, die ohne bürgerschaftliches Engagement kaum zu stemmen wären. Christopher kennt den Wert von Unterstützung aus eigener Erfahrung. Als Christopher geboren wird, hat seine Mutter 50.000 Euro Schulden, die aus dem mit Christophers Vater gemeinsam geführten Restaurant stammen. Dass er heute studieren kann, ist daher nicht selbstverständlich. "Es waren viele Menschen, die mich gefördert haben. Ich möchte etwas zurückgeben", sagt Christopher. Er möchte sich bei ArbeiterKind.de in Bochum engagieren - einer gemeinnützigen Organisation, die Schülerinnen und Schüler sowie Studierende aus Familien ohne Hochschulerfahrung unterstützt, damit sie ihren Bildungsweg meistern und erfolgreich in den Beruf starten können. Auf einer Berufsmesse will Christopher Jugendliche aus einfachen Verhältnissen ermutigen, ein Studium anzugehen. Ob das Ehrenamt bei ArbeiterKind das Richtige für ihn ist, probiert er bei einem Praktikum. Nele studiert Psychologie in Köln. Sie erkennt in der Gesellschaft einen zunehmenden Egoismus und möchte aktiv dagegen ankämpfen. "Ich will dazu beitragen, dass wir als Gesellschaft wieder mehr zusammenrücken und den Menschen helfen, die es am nötigsten haben." Nele hat sich dazu entschieden, zwei Ehrenämter auszuprobieren, die gesellschaftlich existentiell sind. Nele begleitet einen Tag lang die Ehrenamtlichen von "Straßenwächter e. V.", dem Verein für Obdach- und Wohnungslosenhilfe, in ihrem Begegnungscafé und bei der Essensverteilung in der Kölner Innenstadt.