Tiere lieben und zugleich ihr Fleisch essen, den Tod ausblenden, aber Salami genießen. Wie geht das zusammen? Der tiefgründige Dokumentarfilm von Grimme-Preisträger David Spaeth geht zu denen, die am Anfang der Kette stehen und den Tatsachen ins Auge sehen, zu jenen, die das Töten von Tieren übernehmen. Menschen, die man für ihre Arbeit respektieren lernt, wenn man sie bei diesem Akt begleitet und dabei einem existenziellen Drama beiwohnt. Eine junge Auszubildende, ein routinierter Kopfschlächter, ein Fleischermeister, zwei Frauen, die einen Schlachtkurs belegen, sie erzählen fernab aller Klischees verblüffend offen und reflektierend von ihrem Tun. Der für den Grimme-Preis 2025 nominierte Film umkreist dabei grundlegende Fragen, auch die, ob Roboter in choreografierten Schlachtabläufen künftig die Verantwortung für das Töten übernehmen können. Die Hauptpersonen des Films verhandeln sozusagen stellvertretend für alle anderen das ganze Dilemma des Fleischkonsums. Was denken, was verdrängen, was fühlen sie dabei?