Hyundai setzt weiter auf Elektro: Ioniq 3 soll Europa erobern

17.11.2025 um 14:00 Uhr
    Die Studie Concept Three soll dem neuen Ioniq 3 schon sehr nah kommen. | © Hyundai
    Die Studie Concept Three soll dem neuen Ioniq 3 schon sehr nah kommen. | ©Hyundai

    Unser Autoexperte Olaf Schilling über HYUNDAI und die Fortsetzung der Erfolgsstory.

    Elektroautos sind nicht mehr Zukunftsmusik, sondern längst in der Gegenwart angekommen. Hyundai ist einer der Vorreiter der Elektromobilität und fährt in Deutschland ganz vorne mit. Dabei sind die Koreaner technologieoffen und bei der Antriebsauswahl gut aufgestellt (siehe Kasten). Der E-Auto-Boom spiegelt sich in den Zahlen wieder. Hyundai konnte seine Zulassungen in diesem Segment bis Ende September um satte 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern, deutlich stärker als der Gesamtmarkt (plus 38 Prozent). 28 Prozent der neu verkauften Hyundais sind reine Stromer, mit 18 Prozent Elektroanteil liegt der Markt insgesamt auf einem deutlich niedrigeren Niveau.

    Hyundais Deutschland-Chef Ulrich Mechau ist zufrieden mit der E-Strategie seiner Marke. | ©Hyundai

    Jedes neue Modell bringt die Marke näher an eine Zukunft, in der emissionsfreie Mobilität Alltag ist – und zwar für viele und nicht nur für eine Minderheit. „Unsere Elektrostrategie geht auf. Wir bieten ein breit gefächertes Angebot vom Kleinwagen Inster bis zum Großraum-SUV Ioniq 9“, bilanziert Ulrich Mechau, President & CEO Hyundai Motor Deutschland. Tatsächlich ist die Modellpalette so umfangreich wie bei kaum einem anderen Hersteller. 

    Der Hyundai Großraum-SUV Ioniq 9. | ©Hyundai

    Hyundai hat eine klare Strategie. Die Marke bietet Innovation, Komfort und Alltagstauglichkeit in Kombination mit hoher Reichweite, aktueller 800-Volt-Ladetechnik (bei den größeren Modellen), guter Ausstattung, modernem Design und attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis.

    Der Hyundai Ioniq 5 bekam für das Modelljahr 2025 ein Facelift. | ©Hyundai

    Der Inster ist ein Alltagsheld

    Dabei sorgt mit dem Inster vor allem der kleinste Stromer im Angebot für Furore. „Er ist ein echter Alltagsheld“, freut sich Ulrich Mechau. „Der Inster macht Elektromobilität für viele zugänglich und trifft den Nerv der Zeit. Platz satt, Technik auf Höhe – und preislich ein Türöffner für jüngere Zielgruppen. Dass der Inster ankommt, sieht man daran, dass er Deutschlands meistverkaufter E-Kleinwagen in 2025 ist.“ Bereits zu Jahresbeginn waren mehr als 70 Prozent des geplanten Volumens verkauft. Nach den erfolgreichen E-Modellen Inster, Kona Elektro, Ioniq 5, Ioniq 6 und Ioniq 9 steht mit dem Ioniq 3 bereits das nächste Modell in den Startlöchern.

    Der Inster ist Deutschlands meistverkaufter E-Kleinwagen. | ©Hyundai

    „Wir wollen bis Ende des Jahrzehnts deutlich wachsen und damit unsere Position als stärkster asiatischer Importeur weiter festigen. Für jeden wird es das passende Modell geben“, sagt Mechau. Mit dem Concept Three wurde kürzlich auf der IAA Mobility ein erster Ausblick auf den Ioniq 3 gewährt. Die Studie hat mit sportlich-knackigen Proportionen und der dynamischen Silhouette durchaus Appetit gemacht und soll bereits ziemlich nah an der Serienversion sein. Hyundai nennt die Karosserieform „Aero Hatch“ und startet gleichzeitig seine neue Designsprache. „Art of Steel“ wird durch fließende Formen, präzise Übergänge und markante Linien geprägt.

    Das Cockpit des Ioniq 3 wird in der Serie modern, aber nicht so futuristisch. | ©Hyundai

    Der Ioniq 3 kommt Mitte 2026

    Das Kompaktmodell wurde speziell für Europa entwickelt, designt und gebaut. Der 4,29 Meter kurze Ioniq 3 soll ab Herbst 2026 zwischen Inster und Kona die Lücke im E-Segment schließen. Außen schnittig, innen volldigital mit dem neuen Betriebssystem Pleos und mit 204 PS sowie je nach Wunsch mit zwei Akkugrößen (58,3 oder 81,4 kWh) für bis zu 587 Kilometer Reichweite, attackiert der Ioniq 3 die Platzhirsche im wichtigen Segment um 30.000 Euro. „Hyundai präsentiert mit dem neuen Ioniq 3 einen E-Kompakten, wie ihn die Zielgruppe sich heute wünscht: reichweitenstark, vernetzt und urban flexibel. Wir greifen an – und bieten dann das breiteste E-Auto Portfolio auf dem deutschen Markt“, so Ulrich Mechau. 

    Auch der sparsame Ioniq 6 wurde überarbeitet. | ©Hyundai

    Hyundai befindet sich mitten in einer Transformation – und sieht sich nicht als passiver Beobachter, sondern als aktiver Gestalter. Damit das so bleibt, müssen aber die Rahmenbedingungen ebenfalls stimmen. Die Forderung von Ulrich Mechau ist eindeutig: „Über 80 Prozent des Marktes fahren noch Verbrenner. Damit der Wechsel zur E-Mobilität gelingt, braucht es weiter attraktive und nachhaltige Unterstützung der Politik, beispielsweise in Form von Subvention des Strompreises, Ausbau der Ladeinfrastruktur oder Steuervorteilen auch für Privatleute und nicht nur für Firmenflotten.“

    Der neue Brennstoffzellen-SUV Hyundai Nexo II wurde bereits Anfang des Jahres vorgestellt. Er erhält ebenfalls die neue Marken-Designsprache „Art of Steel“ und bietet mehr Platz, mehr Komfort und mehr Kofferraumvolumen sowie eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern. Noch dazu dauert Nachtanken von Wasserstoff gerade einmal fünf Minuten.  | ©Hyundai

    Hyundai will so eine Situation schaffen, in der E-Mobilität einfach Spaß macht. An der Modellvielfalt und Auswahl seitens der Koreaner sollte es nicht scheitern. Denn bis zum Jahr 2030 sind weltweit insgesamt 21 neue E-Modelle geplant. Außerdem sollen bereits bis 2027 sämtliche Fahrzeugklassen elektrifiziert sein, mit Voll- und Plug-in-Hybriden oder reinem Elektroantrieb.