Kuriose Spielabbrüche in der 1. Fußball-Bundesliga

Das erste Spiel, das in der Fußball-Bundesliga abgebrochen werden musste, fand am 7.12.1963 im Hamburger Volksparkstadion statt. Trotz einer dichten Nebeldecke pfiff der Schiedsrichter das Spiel gegen Borussia Dortmund an. Doch von Minute zu Minute wurde die Nebelsuppe dichter. Als der Schiedsrichter nicht einmal mehr seine Linienrichter sehen konnte, brach er das Spiel in der 61. Minute beim Stand von 1:2 ab. Das Wiederholungsspiel gewann der HSV mit 2:1.

Beim zweiten Spielabbruch der Bundesligageschichte war ebenfalls Nebel schuld. Ort des Geschehens war das Stuttgarter Neckarstadion. Der VfB empfing am 16. Spieltag Aufsteiger Borussia Neunkirchen. Nach 54 Minuten war die Sicht so schlecht, dass der Schiedsrichter das Spiel beim Stand von 0:0 abbrach. Zwei Wochen später gewannen die Stuttgarter die Wiederholung mit 2:1.

Als "Pfostenbruch vom Bökelberg" ging das Spiel Gladbach gegen Bremen in die Geschichte ein. Der Bremer Torwart Günter Bernard verhedderte sich bei einer Parade im Tornetz. Als er sich am Netz hochziehen wollte, gab ein Torpfosten nach und das Tor brach in sich zusammen. Alle Versuche, das Tor wieder aufzustellen, scheiterten. Die Partie wurde schließlich in der 88. Minute beim Stand von 1:1 abgebrochen. Die Wiederholung gewann Werder mit 2:0.

Der bis heute dritte Spielabbruch wegen Nebels fand in der Partie Braunschweig gegen Frankfurt statt. Bis zur Halbzeit ließ der Schiedsrichter noch spielen, doch die Sicht wurde immer schlechter. Auch der Versuch, Strohballen als "Leuchtfeuer" einzusetzen, brachte keinen Erfolg. Beim Stand von 3:0 für Braunschweig wurde das Spiel abgebrochen und einen Monat später neu angesetzt. Auch dieses Spiel konnte Braunschweig mit 2:1 für sich entscheiden.

1976 waren zum ersten Mal Zuschauer dafür verantwortlich, dass ein Bundesligaspiel abgebrochen werden musste. In der Partie Kaiserslautern gegen Düsseldorf kam es auf dem Betzenberg in der zweiten Halbzeit zu Flaschenwürfen auf das Spielfeld. Als in der 76. Minute erneut Flaschen geworfen wurden, brach der Schiedsrichter das Spiel beim Stand von 1:0 für Düsseldorf ab. Ein Wiederholungsspiel fand nicht statt, die Partie wurde mit 2:0 für die Fortuna gewertet.

Im April 2008 war es wiederum das Wetter, das dem Fußball einen Strich durch die Rechnung machte. Im Spiel Nürnberg gegen Wolfsburg setzte im Frankenstadion so starker Regen ein, dass der Rasen beinahe einem See glich. Der Schiedsrichter brach nach der 54. Minuten das Spiel beim Stand von 0:0 ab. Im Wiederholungsspiel neun Tage später konnte der Club mit 1:0 gewinnen.

Einen schlechten Aprilscherz erlaubten sich die Fans des FC St. Pauli, die am 1. April 2011 für einen Spielabbruch sorgten. Beim Stand von 0:2 traf ein voller Bierbecher den Schiedsrichterassistenten im Nacken, woraufhin der Schiedsrichter das Spiel beendete. Bereits im Vorfeld wurden Feuerzeuge und Münzen auf das Spielfeld geworfen. Ein Wiederholungsspiel fand nicht statt, das Ergebnis 2:0 für Schalke wurde gewertet.