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Bremse beinahe überflüssig: Der vollelektrische Toyota bZ4X im Test

26.07.2023 um 11:55 Uhr

Unser Autoexperte Olaf Schilling testet den vollelektrischen TOYOTA BZ4X und gibt Kauftipps.

Toyota ist Pionier auf dem Weg in die emissionsfreie Zukunft. Seit 1997 hat der größte Autobauer der Welt über 23 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge verkauft. Hybrid, Plug-in-Hybrid, Brennstoffzelle und ein Vollstromer – für jedes Bedürfnis gibt es den idealen Antrieb. Toyotas erstes Elektroauto bZ4X bietet moderne Assistenzsysteme, Zuverlässigkeit und Softwareaktualisierung „over the air“. Zudem wird bei der Batterie für zehn Jahre oder eine Million Kilometer eine Restkapazität von 70 Prozent garantiert. Unter dem Label »bZ« sollen weitere E-Autos folgen. „Beyond Zero“ steht für unter null Emissionen und soll die Vorreiterrolle beim Umweltschutz signalisieren.

Der platzsparend ins Chassis integrierte Akku ist gleichzeitig ein tragendes Element. Das sorgt ganz nebenbei für mehr Platz, eine höhere Karosseriesteifigkeit und ideale Gewichtsverteilung. Außerdem für einen tieferen Schwerpunkt und damit ein sicheres Fahrverhalten und ein dynamisches Handling. Bis 686 Kilometer Reichweite Antrieb: Beim Fahrverhalten ist es egal, ob man Front- oder Allradantrieb hat. Beide lassen sich flott und angenehm leise bewegen und mit dem kleinen Lenkrad agil sowie präzise dirigieren.

Das Basismodell hat 204 PS und ein maximales Drehmoment von 265 Newtonmetern (Nm). So erreicht er in 7,5 Sekunden Tempo 100. Mit Allrad und einer Systemleistung von 218 PS sowie 336 Nm geht das etwas schneller (6,9 s). Zudem sorgen je ein E-Motor an Vorder- und Hinterachse für gute Offroad-Qualitäten. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 160 km/h bei beiden Versionen gleich.

Alles in allem reicht der Frontantrieb, das sehen 70 Prozent der Käufer genauso. Er schafft eine Reichweite von bis zu 513 Kilometern, in der Stadt sind sogar bis zu 686 Kilometer drin. Die Allradwerte liegen bei ebenfalls guten 461 respektive 605 Kilometern. Hier zahlen sich die serienmäßige Wärmepumpe und die effiziente Rekuperation aus. Das sogenannte One-Pedal-Driving macht die Bremse nahezu arbeitslos.

Die Wahl der Räder ist eine Entscheidung zwischen Optik und Reichweite, mit den schicken 20-Zöllern verbraucht der bZ4X mehr. Am Schnelllader dauert es etwa 30 Minuten, bis der 71,4-kWh-Akku mit 96 wassergekühlten Zellen von 10 auf 80 Prozent geladen ist, an der heimischen Wallbox vergehen rund 6,5 Stunden. Apropos. Mit dem „Toyota Kanzen“-Paket hilft der jeweilige Händler bei allen Aspekten der E-Mobilität, von den Anträgen für die Umweltprämie über Ladekarten bis hin zu Versicherung und Wallbox (inkl. Installation). Vorbildlich.

Karosserie: Kurze Überhänge und langer Radstand ergeben einen geräumigen Innenraum, der noch dazu aufgeräumt und funktionell ist. Es gibt reichlich Platz für bis zu fünf Personen und einen Kofferraum mit 452 Liter Volumen, der dank der asymmetrisch geteilten Rücksitzlehnen einfach erweiterbar ist und unter dem verstellbaren Ladeboden ein Fach hat, etwa fürs Ladekabel. Die Sitze sind bequem, der Fahrkomfort kommt ebenfalls nicht zu kurz.

 

Ausstattung: Die Einstiegsversion kostet 47.490 Euro (abzgl. 7177,50 Euro Umweltprämie). Sie ist bereits sehr gut und allemal ausreichend ausgestattet und bietet moderne Technologien, darunter jede Menge Assistenten und elektrische Helfer. Der bZ4X mit Allradantrieb startet bei 57.390 Euro (abzgl. 4785 Euro Umweltprämie). Ausstattungsbereinigt bedeutet das einen Mehrpreis von rund 3000 Euro, denn Allrad gibt es erst ab der Ausstattungslinie Comfort, die für sich genommen 6900 Euro Aufpreis kostet. Dann hat das funktionelle Cockpit u.a. ein Touchdisplay mit 12,3 statt acht Zoll. Die Bedienung funktioniert per Touch oder Sprache, für vieles gibt es alternativ aber auch Tasten.

 

Noch mehr verwöhnt wird man mit dem zusätzlichen TechnikPaket (3700 Euro extra). Allein mit ihm ist für weitere 1900 Euro ein Panoramaglasdach inklusive Zweifarblackierung zu haben. Erfreulich: Es gibt aktuell viele sofort verfügbare Neuwagen, auch Neubestellungen haben nur drei, vier Monate Lieferzeit.

BLICK IN DIE ZUKUNFT: 2025 folgt gegen Aufpreis eine Innovation für den bZ4X: eine elektronische Lenkung. Steerby-Wire kommt ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Rädern aus. Der eckige Volant (siehe Foto) erinnert an einen Steuerknüppel im Flugzeug. Die Vorteile der neuartigen Lenkung: Lenken wird komfortabler. Selbst bei starkem Einschlag der Räder ist kein Umgreifen mehr nötig.

Der Toyota bZ4X im TV DIGITAL Check:

MOTORISIERUNG mit FRONTANTRIEB (150 KW / 204 PS)

VERBRAUCH*: 14,4 KWH

0–100: 7,5 SEK.

VMAX: 160 KM/H • 0–100: 7,5 SEK.

REICHWEITE: 513 KM

PREIS: AB 47.490 €

MOTORISIERUNG mit ALLRADANTRIEB (160 KW / 218 PS)

VERBRAUCH*: 16,2 KWH

0–100: 6,9 SEK.

VMAX: 160 KM/H

REICHWEITE: 461 KM

PREIS: AB 57.390

Beide Versionen lassen sich flott und leise bewegen. Alles in allem reicht der Toyota bZ4X mit Frontantrieb, der eine größere Reichweite hat und den 70 Prozent der Käufer wählen. Wer noch mehr will, dem bietet der teurere bZ4X mit X-Mode-Allradantrieb vier verschiedene Fahrmodi, somit stets perfekte Traktion und dazu sogar einige Offroad-Qualitäten.

AUSSTATTUNGEN

Die drei Ausstattungspakete bauen aufeinander auf. Basis nehmen gerade einmal zehn Prozent und das Comfort-Paket 45 Prozent. Die restlichen bZ4X-Käufer wählen sogar eine Vollausstattung: 30Prozent das Comfort- und Technik-Paket, das weitere 15Prozent zusätzlich um Panoramaglasdach und Zweifarblackierung ergänzen.

KAROSSERIEN

Der Innenraum ist geräumig, aufgeräumt und funktionell. Bis zu fünf Personen finden sehr gut Platz und haben einen Kofferraum mit 452 bis rund 1400 Liter Stauvolumen zur Verfügung.

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