Alfred Hitchcock: An seinem Werk haben ZWEI „Hitchcocks“ gearbeitet

Alfred Hitchcock hat absolute Filmklassiker wie „Psycho“ oder „Das Fenster zum Hof“ erschaffen, aber war er wirklich der kreative Kopf des Ganzen? Eine filmische Biografie deckt auf, dass in Wirklichkeit zwei Personen an seinem Werk gefeilt haben: Alfred Hitchcock und Alma Reville. Alma war nicht nur Drehbuchautorin und Filmeditorin, sondern auch die Mutter von Hitchcocks Tochter Patricia, seine Mitarbeiterin, Ehefrau und Seelenverwandte. Die Hitchcock-Biografie auf ARTE zeigt heute, dass das Werk des Filmemachers in Wirklichkeit vierhändig geschrieben worden ist.

In der Vorankündigung heißt es: „Vom ersten Tag ihrer Begegnung an bis zum Ende ihres Lebens konzipierten die beiden Unzertrennlichen in echter Gemeinschaftsarbeit Meisterwerke, die Filmgeschichte schrieben. Zwischen den beiden herrschte sofort absolute Vertrautheit; er beginnt einen Satz, sie beendet ihn; er hat eine Idee für einen Plot, sie entwickelt ihn weiter. Sie ist es schließlich auch, die die Reihenfolge der Einstellungen der Duschszene in Psycho festlegt.“

Alfred Hitchcock stand im Vordergrund

Angesichts dieser Informationen wundert es schon, dass Alfred Hitchcock zeitlebens allein im Vordergrund stand uns als „Master of Suspense“ in die Filmgeschichte einging, während Alma schon ab den 1950er-Jahren in keinem Vorspann mehr genannt wurde. Dabei soll sie beispielsweise die Autoverfolgungsjagd bei „Über den Dächern von Nizza“ entworfen haben. Immerhin dankte Alfred Hitchcock bei seinem letzten öffentlichen Auftritt seiner Ehefrau Alma Reville und erwähnte ihren Einsatz als Mutter der gemeinsamen Tochter, Ko-Drehbuchautorin, Cutterin und lebenslange Partnerin. ARTE schreibt: „Die neue Hitchcock-Biografie lässt den legendären Regisseur anhand dieser symbiotischen Beziehung in neuem Licht erscheinen.“

„Mr. und Mrs. Hitchcock“ läuft heute, 29. Januar 2021 um 21.50 Uhr auf ARTE. Die 55 Minuten lange Dokumentation ist auch in der Mediathek abrufbar.