Neue Folgen der RTLZWEI Sozialdoku

„Armes Deutschland“: Mit 3000 Euro im Monat finanziert das Amt Archiis großen Traum

19.09.2023 um 20:45 Uhr

Eigenes Geld verdienen oder auf Staatskosten leben? Das ist wieder die zentrale Frage bei der neuen Staffel der RTLZWEI-Doku „Armes Deutschland – stempeln oder abrackern“. Archii aus Berlin hat dazu eine klare Meinung: Er wil sich den Buckel „nicht mehr krumm“ machen - nicht für jemand anders jedenfalls. Er träumt von Ruhm und Reichtum als Rapstar und diesen Traum finanziert ihm das Jobcenter.

Der 37-Jährige lebt mit seiner Freundin und zwei kleinen Kindern in Berlin. Er rappt schon seit mehr als 10 Jahren in seiner Freizeit und will seine Leidenschaft zum Beruf machen. Gearbeitet hat er schon seit über zwei Jahren nicht mehr und hat dies auch in der Zukunft nicht vor.

Warum auch? Er ist sich absolut sicher, dass er unmittelbar vor einer großen Karriere als Rapper steht. Er sieht sich als Kind, das mit seinem Papa auf der Autobahn unterwegs ist und fragt, wann sie da.sind. Seine Antwort auf die selbst gestellte Frage:

„Ich weiß, wir werden ankommen, ich weiß nur nicht wann.“ Da ist er sich ganz sicher und davon „hunderprozentig überzeugt“.

Der große Traum eines (bisher) verkannten Künstlers

Grundsätzlich lässt sich ja nichts dagegen sagen, wenn man von seinem Talent überzeugt ist und an sich glaubt. Bei Archii ist das nur schon sehr lange der Fall: Er rappt seit mehr als 10 Jahren, hat zahlreiche Songs getextet, aber einen Auftritt hatte er bisher noch nicht - ma abgesehen von den kurzen Sessions in seiner Stammkneipe, wo ihm drei Kumpels an der Bar zuhören. Eingenommen hat Archii mit seiner Leidenschaft natürlich auch noch keinen Cent, aber das ist kein großes Problem – das Amt zahlt schließlich monatlich knapp 3000 Euro, damit er seinen Traum leben kann und die Familie versorgt ist. Außerdem hat er nach eigener Aussage jetzt mehr Geld zur Verfügung als während der Zeit, wo er in der Gastronomie gearbeitet hat.

Auch seine Partnerin Angelina, die eine Ausbildung zur Sozialassistentin abgebrochen hat und sich um Kinder kümmert, glaubt an Archiis großen Traum: „Er hat sich stark verbessert, schreibt die Texte selber, gibt sich Mühe. Ich denke, er muss dafür belohnt werden.“ Archii zählt sich selbst zum arbeitenden Teil der Bevökerung, „er verdient nur nichts“.

Seine Arbeit an der eigenen Musik hält er „für mehr als wertvoll“ und sie soll sich eines Tages auszahlen. Schließlich lässt sich in Deutschland aus seiner Sicht als vierköpfige Familie nur mit 4000 bis 5000 Euro im Monat ein sorgenloses Leben führen. Vielleicht wird durch die Folge ja ein Produzent auf ihn aufmerksam, der sein Talent endlich erkennt...

Die Träume von Christine (35) aus Stendal sind dagegen viel realistischer: Sie will einen Staplerschein machen, der sie für einen Lagerjob qualifizieren soll. Aber sie konnte schon mehrfach nicht zu Prüfung antreten. Ein Grund: häusliche Gewalt. Immer wieder kommt es zum handfesten Streit mit ihrem alkoholkranken Ehemann René (43), der bereits wegen Körperverletzungs-Vorwürfen vor Gericht stand.

"Armes Deutschland - Stempeln oder abrackern": Immer dienstags, ab 20.15 Uhr bei RTLZWEI

 

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