Es muss nicht immer "Großmutter" sein

„Das!“: Sabine Kaack – Gibt es keine coolen Rollen für ältere Frauen?

15.04.2021 um 18:11 Uhr

Heino Ferch, Heiner Lauterbach, Uwe Ochsenknecht und viele mehr: In deutschen Filmen sehen wir immer wieder Männer im fortgeschrittenen Alter, die coole Typen und echte Charakterrollen spielen. Frauen jenseits der 50 haben es schwerer, im deutschen Fernsehen adäquate Angebote zu bekommen. Das geht auch Sabine Kaack so, wie sie jetzt in der NDR-Sendung „DAS!“ erzählte.

Moderatorin Bettina Tiedjen sprach an, dass sie Sabine Kaack gerne wieder im Fernsehen sehen würde und fragte, ob die Abwesenheit der Schauspielerin mit Corona zu tun habe, oder damit, dass man als Frau jenseits der 50 nicht mehr mit Filmrollen bedacht wird, wie das bei männlichen Schauspielern der Fall ist. Sabine Kaack antwortete: „Bei mir ist das ja ziemlich lange schon der Fall. Ich habe zwar Theater gespielt und meine Lesungen gemacht, aber ich würde natürlich wahnsinnig gerne drehen.“

Es muss nicht immer die Großmutter sein

Den Grund dafür, warum sie wenige Rollen angeboten bekommt, kann Sabine Kaack nur erraten: „Ich bin jetzt 63 und sehe vielleicht nicht aus wie eine Großmutter. Aber das ist schon das Problem. Man muss auch nicht immer die Großmutter spielen. Es gibt so viele Facetten für Frauen in meinem Alter und ich würde wahnsinnig gerne spielen, aber ich weiß eben auch nicht, woran es liegt.“

Angst vor starken Frauen?

Möglicherweise spiele auch das mit dem Alter verbundene Selbstbewusstsein mit rein, vermutete die Schauspielerin und drückte den Sachverhalt diplomatisch aus: „Natürlich gibt es Standpunkte, die man hat, und natürlich gibt es eben auch Begegnungen, wo sich Leute bedroht fühlen, wenn man eine Meinung hat. Und da das hauptsächlich Männer betrifft, die dann so reagieren, ist es schade und ich finde, das muss nicht sein. Es geht ganz vielen Frauen so. Insofern haben wir damit leider immer noch zu kämpfen.“

Sabine Kaack hat sich in der Coronazeit ein neues Arbeitsfeld erschlossen und spricht nach intensiver Vorbereitung nun auch mit großer Leidenschaft Hörspiele und Hörbücher. In der Sendung stelle sie zwei davon vor: "Das kleine Friesencafé" von Janne Mommsen und die Reihe "Hallig 11", in der sie die vom Burnout geplagte Hamburger Kommissarin „Rike Lorbeer“ spricht.

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