„Ich bringe das nicht mehr runter"

„Das Zucker-Experiment“: Nach 11 Tagen ist Jenke am Ende

28.11.2023 um 11:01 Uhr

Wie krank macht Zucker? Diese Frage stellte sich Extrem-Reporter Jenke von Wilmsdorff und wollte es am eigenen Leib erfahren. Er konsumierte jeden Tag ein Kilogramm Zucker - das Zehnfache von dem, was sonst in Deutschland üblich ist.

Wie lange macht sein Körper das mit? Wie dramatisch sind die Folgen nach kürzester Zeit? Jenkes Kameramann Conny startet parallel den Gegenversuch: Jeden Tag isst er nicht mehr als 5 Gramm Zucker. Wie wirkt sich das auf seinen Körper aus? „Ich gebe mir die volle Drehung“, erklärte Jenke zu Beginn des Experiments am Montagabend bei ProSieben und leidet schnell unter Sodbrennen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Jenkes Arzt Thomas Kurscheid mahnt: „Das ist ein Experiment mit ungewissem Ausgang.“ Ab einem Blutzuckergehalt von 200 mg/dl Blut wird es für Jenke gefährlich.

Das TV-Team fährt mit dem Wohnmobil durch Deutschland, fliegt nach England und in die USA, um Experten für Zucker zu besuchen. Conny isst dabei Joghurt und Salat. Jenke von Wilmsdorff stopft sich dabei mit allerhand Süßkram, wie Smarties, Spaghetti und Pizza voll, während sein Kameramann zuckerfreien Joghurt und Salat isst.

8,5 Millionen Menschen leiden an Diabetes

Der Hintergrund zum dem neuen Jenke-Experiment: Aktuell sind in Deutschland 53% der Frauen und 67% der Männer übergewichtig (Quelle: Robert-Koch-Institut). 8,5 Millionen Menschen leiden an Diabetes Typ 2 (Quelle: Deutsche Diabetes Hilfe) - die Dunkelziffer, der Menschen, die noch gar nicht wissen, dass sie erkrankt sind, ist noch höher.

„Zucker ist wie Kokain“, erklärt die Ökotrophologin Astrid Tombek in der Reportage. Sie fordert mehr Ballaststoffe in der Industrienahrung, denn die machen satt, aber nicht dick. Hat ein Produkt mehr Ballaststoffe, wird der Zucker vom Körper langsamer verarbeitet und nicht als Fett abgelagert. Aber schon als Kinder wird der Mensch an den Zucker gewöhnt. „Das geht mit der ersten Ernährung im Mutterleib los, die schon sehr viel Zucker enthält“, berichtet Stoffwechsel-Experte Marc Tittgemeyer. Zucker sei nun mal ein starker Treiber für unsere Ernährung. Da würden Botenstoffe ausgesendet, die das Aufhören verhindern – wie bei einer Sucht.

"Ich muss mich nur noch übergeben"

Nach wenigen Tagen hat Jenke von Wilmsdorff einen ordentlichen Bauchansatz, wirkt aufgedunsen,  stopft aber weiterhin ein Kilo Zucker am Tag in den unterschiedlichsten Formen in sich hinein. „Ich habe das Gefühl, eine Gans zu sein, die man gegen ihren Appetit füttert.“ Der Reporter muss das Experiment schließlich am elften Tag vorzeitig abbrechen – es geht nicht mehr:  „Ich bringe das nicht mehr runter. Ich muss auf meinen Körper hören. Mein Körper rebbelliert, ich muss mich nur noch übergeben.“ Auch Kameramann Conny hat keine Lust mehr: „Ich habe nur noch schlechte Laune.“ Vorallem der Verzicht auf Kohlenhydrate war für ihn kaum zu schaffen. Während Jenke am Ende drei Kilo zugelegt hat, darf sich Conny immerhin über drei verlorene Kilos freuen. Dafür hat er aber auch seine gute Laune verloren.

Für beide waren die Dreharbeiten kein großer Spaß. "Mein Kameramann und ich haben uns nur noch angepflaumt", berichtet Jenke von Wilmsdorff im "Sat.1 Frühstücksfernsehen". "Er hat mich immer beneidet, ich habe ihn immer beneidet." 

Die Zuckerindustrie investiert übrigens jährlich Millionen von Euro in die Lobbyarbeit. Eine Zuckersteuer, wie es sie in weltweit knapp 90 Ländern gibt, will die deutsche Industrie unbedingt verhindern und sagt: Nicht der Zucker ist schuld, sondern die fehlende abwechslungsreiche Ernährung und zu seltener Sport. Das ist nicht komplett falsch, aber weniger Zucker in unserem Essen würde sicher allen guttun. "Wir müssen nicht ganz auf Zucker verzichten. Wenn wir uns ausgewogen ernähren und ausreichend Ballaststoffe zu uns nehmen, ist ein Nachtisch pro Tag ist völlig in Ordnung", so das persönliche Fazit von Jenke von Wilmsdorff.

"JENKE. Das Zucker-Experiment“ ist bei Joyn zu sehen.

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