Hannes Jaenicke: So misshandelt der Mensch hochintelligente Tiere

Keine verstörenden Schockbilder, sondern sensible Einblicke: Das verspricht Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke in Bezug auf seine neue Dokumentation, die sich ums Schwein dreht. Er möchte mit seinem Film das System offenlegen, das Deutschland zum größten Schweinefleischerzeuger Europas hat aufsteigen lassen. Außerdem macht er gemeinsam mit Richard David Precht Vorschläge für einen Ausstieg aus dem „Schweinesystem“, das Mensch, Tier und Umwelt schadet.

„Schweine gehören mit den Milchkühen zu den sogenannten Nutztieren, die zur Befriedigung unseres Appetits am grausamsten gequält werden. Sie gehören zu den intelligentesten Tieren, sind sozial, sensibel und neugierig, gelten als Glückssymbol. Trotzdem misshandeln wir sie im Kastenstand, auf viel zu engem Raum, in stinkenden Fabriken und kaufen sie als billiges Nahrungsmittel. Diesem Widerspruch wollen wir nachgehen“, so Hannes Jaenicke im Gespräch mit Magda Huthmann.

Ein liebenswertes Tier

Damit die Zuschauer und Zuschauerinnen ein realistisches Bild vom Schwein bekommen, das nicht nur als Schimpfwort, sondern auch als Billig-Lebensmittel missbraucht wird, stellt Hannes Jaenicke die grunzenden Vierbeiner erst einmal vor: „Sie lernen wesentlich schneller als beispielsweise Hunde. Und sind uns so ähnlich, dass man ihre Organe sogar in Menschen transplantieren kann, soeben geschehen bei einer Herztransplantation in den USA.“ Auch Vorurteile sollen in der Doku ausgeräumt werden. Hannes Jaenicke will beispielsweise zeigen „wie sauber und reinlich Schweine sind, wenn man sie artgerecht, also im Freien, auf Wiesen anstatt in Mastanlagen hält.“

Fleischkonsum überdenken

Hannes Jaenicke ist seit 40 Jahren Vegetarier und setzt sich mit seiner Reihe „Im Einsatz für…“ schon lange für die tierischen Mittbewohner auf unserem Planeten ein. Zuletzt hatte er sich in einem Film mit dem Wolf beschäftigt, davor ging es in der Reihe schon um Orang-Utans, Eisbären, Haie, Gorillas, Vögel, Elefanten, Löwen, Delfine, Lachse und Nashörner.

In Bezug aufs Schwein hat der Schauspieler einen großen Wunsch: „Schön wäre, wenn man endlich den Umgang mit sogenannten Nutztieren und unseren Fleischkonsum überdenken würde. Und wenn man Schweine nicht als billiges Lebensmittel, sondern als intelligentes, soziales Lebewesen betrachten würde.“

Die Dokumentation "Hannes Jaenicke im Einsatz für das Schwein" steht ab Montag, 30. Mai 2022, 22.15 Uhr, in der ZDF-Mediathek zur Verfügung. Der Sendetermin im ZDF ist einen Tag später zur gleichen Uhrzeit.