Thema der Sendung: Urlaub trotz Corona?

„Hart aber fair“: Reinhold Messner friert ein und wird schmerzlich vermisst

22.02.2021 um 23:42 Uhr

Fernreisen verbieten, Urlaub nur in Deutschland oder Reisen nur für Geimpfte? Bei „Hart aber fair“ diskutieren Frank Plasberg und seine Gäste die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Urlaubs-Saison und die Tourismus-Brache. Auch Reinhold Messner war zugeschaltet aus Bozen, konnte aber leider nichts zur Diskussion beitragen.

Moderator Frank wollte schon vieles in Verbindung mit der Corona-Krise wissen: Wie läuft’s im Homeoffice, wie geht’s Ärzten und Pflegepersonal im Dauerstress und was macht die Krise eigentlich mit uns allen?  Diesmal steht der langersehnte Urlaub nach dem monatelangen Lockdown im Mittelpunkt: Welche Chancen auf Strand und Meer gibt es dieses Jahr? Was ist mit Ostern? Und wird es echte Urlaubsauswahl erstmal nur für die geben, die schon geimpft sind?

Eingeladen hat Plasberg Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD), Ärztin Dr. Corinna Pietsch (Leiterin des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Leipzig), Norbert Fiebig (Präsident des Deutschen Reiseverbands DRV), die freie Journalistin Andrea Zschocher, den Reisebuchautor und Ex-Sidekick von Harald Schmidt Manuel Andrack und Bergsteiger-Legende Reinhold Messner.

Schnell ist an diesem Montagabend klar, wohin die Reise zum Thema Reisen mit Corona hingehen wird. Während Andrea Zschocher, Mutter von vier Kinder und urlaubsfrei, Ostern schon abgeschrieben hat und wenigstens ihrer Sommerurlaub planen möchte, sieht Bremens Oberbürgermeister Bouvenschulte, wie zu erwarten, eine Abhängigkeit der Urlaubsplanung vom Infektionsgeschehen und warnt vor falschen Hoffnungen: „Wenn es die Inzidenzwerte nicht hergeben, kann man den Menschen keine Hoffnung machen."

Unterstützung bekommt der SPD-Politiker, auch wie zu erwarten, von Dr. Corinna Pietsch, die den Wunsch der Menschen nach Urlaub respektiert, aber aufgrund der aktuellen Fallzahlen keinen Oster-Urlaub für möglich hält. Auch milde Temperaturen zu Ostern haben aus ihrer Sicht nur geringe Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen.

Ein pauschale Absage des Starts der Urlaubssaison zu Ostern hält Norbert Fiebig dagegen für verfrüht. Der Lobbyist der Tourismus-Branche fordert Maßnahmen von der Politik, die den Bürgern mit Hilfe von Hygienekonzepten einen Urlaub ermöglichen und den Reiseveranstaltern eine Perspektive geben.

Eine konkrete Perspektive sieht Manuel Andrack in der Öffnung von Ferienwohnungen. Eine Maßnahme die aus seiner Sicht „einen Corona-konformen Urlaub“ für Familien ermöglichen würde.

Diesem Vorschlag hätte sicher auch Reinhold Messner gern zugestimmt, nur leider fror schon vor dem Start der Diskussionsrunde sein Bildschirm mit der Videoübertragung ein und taute auch nicht mehr auf. Kurzerhand wurde der Monitor mit dem Standbild des Mount-Everest-Bezwingers abgebaut.

Die Stimme von Messner fehlte bei "Hart aber fair"

Eine technisch unslösbare Panne, von der Frank Plasberg natürlich wenig begeistert war. Der zeitweise äußerst trägen Diskussion, in der die Teilnehmer ihr vorhersehbaren Standpunkte wenig emotional verteidigten, hätte Messner als scharfer Kritiker des Massentourismus sicher gut getan. Seine Botschaft, die er von Frank Plasberg an die Zuschauer ausrichten ließ: „Urlaub in der Natur machen und nicht von Hotspot zu Hotspot springen“.

DRV-Präsident Fiebig fordert also Urlaub für alle, insbesondere Kreuzfahrten mit gutem Hygienekonzept, Bürgermeister Bouvenschulte und Medizinerin Pietsch wollen erstmal abwarten und Wanderfan Andrack und die vierfache Mutter Zschocher hoffen wenigstens auf einen Wanderurlaub.

Einig ist sich die Runde dabei, dass Fortschritte beim Impfen die Situation nicht spürbar verbessern. Nur die Hälfte der unter 50-Jährigen könnte frühstens im Sommer ihre erste Impfung erhalten und eine Bevorzung von Geimpften wäre aus Sicht der Talkshow-Teilnehmer ungerecht.

Zuschauer, die sich von der Sendung Erkenntnisse erhofften, was die zeitnahe Urlaubsplanung angeht, wurden enttäuscht und können aktuell nur der unbefriedigenden Langzeitstrategie der Politik folgen: Auf Sicht fahren.

 

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