Preisgekrönte Geschichte über Aids

„It’s a Sin“: Wegen dieser Serie war HIV in Großbritannien wieder ein Thema

07.07.2023 um 09:58 Uhr

Absolut sehenswert: Der Fünfteiler „It’s A Sin“ beleuchtet das Aufkommen von Aids in den 1980er-Jahren.

Ein Artikel von TV Digital Chefreporter Mike Powelz

Schauplatz London. In einer Disco der britischen Hauptstadt lernen sich zufällig fünf „Landeier“ kennen: Roscoe (Omari Douglas), Ritchie (Olly Alexander), Colin (Callum Scott Howells), Ash (Nathaniel Curtis) und Jill (Lydia West) – vier schwule Jungs und eine taffe junge Frau. Zusammen gründen sie eine WG, die sie liebevoll „Pink Palace“ taufen. Auf unbeschwerte Jahre und zahlreiche Affären folgt schlagartig Ernüchterung, als erste Medien über das Aufkommen der Krankheit Aids und den Tod des US-Stars Rock Hudson berichten.

Vergeblich warnt Jill ihre allzu sorglosen Freunde vor den Gefahren der Virusinfektion – und muss hilflos zusehen, wie sich zwei ihrer Freunde tatsächlich anstecken. Auch im Umfeld der Clique erkranken viele Freunde an der tödlichen Immunschwäche. Neben Angst, Trauer und Leid haben die Betroffenen noch mit anderen Anfechtungen zu kämpfen: der Diskriminierung durchs Gesundheitswesen, der Justiz sowie den eigenen Eltern und Verwandten. Eine fatale Situation, in der Jill über sich hinauswächst. Die junge Frau organisiert Proteste, begleitet ihre sterbenden Freunde und tritt den Kampf gegen das Establishment an. Die fünfteilige britische Serie war bislang für 59 Preise nominiert und konnte zahlreiche Auszeichnungen tatsächlich erringen, etwa den renommierten „BAFTA TV Craft Award 2022“.

Von einer wahren Geschichte inspiriert

Autor Russell T Davies, Initiator des TV-Comebacks von „Doctor Who“, verrät: „Zur Erfindung von ‚It’s A Sin‘ hat mich eine real existierende Freundin namens Jill Nader inspiriert, die mich so sehr geprägt hat, dass ich nicht einmal ihren Namen ändern konnte, als es darum ging, eine fiktive Version zu schreiben.“ Obendrein, so Davies, spiele Nader nun im Film Jills fiktive Mutter: „Jill Nader hat mehr Zeit auf Aids-Stationen verbracht, als ich es je getan habe. Sie hat die Hände der Sterbenden öfter gehalten als ich – und dafür liebe ich sie“, bekennt der Autor.

„It’s A Sin“ beleuchtet in jeder der fünf Episoden die Auswirkungen von Aids auf die liebenswerte Clique: Nachdem sich Jill und die Jungs 1981 kennenlernen und Londons Partyleben genießen, folgen dramatische Jahre der Ernüchterung (1984), der Abschied von vielen Bekannten sowie der Tod einer Hauptfigur (1986), der Kampf gegen Diskriminierung (1988) und ein emotionales Finale (1991). Ein Stoff, der viele Zuschauer berührte – und einiges in Bewegung brachte: Nach der Ausstrahlung der Serie in Großbritannien stieg die Zahl der HIV-Tests dort um 400 Prozent an. Wir verleihen das „Prädikat besonders wertvoll“! Warnung: Ab der dritten Folge sollte man Taschentücher bereithalten.

Am 7. Juli ab 22.00 Uhr läuft „It’s a Sin“ auf ZDF Neo.

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